Review

Statik Selektah

What Goes Around

Duck Down • 2014

Man kann die Uhr danach stellen. Beinahe im Jahresrhythmus feuert Statik Selektah nun schon mit Produceralben um sich und hat dabei seit 2007 auf fünf Langspielern mit sage und schreibe 152 (im Wortlaut: Einhundertzweiundfünfzig!) MCs und DJs kollaboriert. Und das neben mehr als einem Dutzend anderen Kollaboprojekten. In puncto Arbeitsethos macht Patrick Baril so schnell also keiner etwas vor. Rezipiert wurden die Alben allerdings meist recht mittelmäßig, der wirklich große Wurf wollte nie gelingen. Anhand der Vorabsingles zum aktuellen Projekt »What Goes Around« konnte man hingegen bereits erahnen, dass das Qualitätslevel nun noch einmal deutlich angehoben wurde. Auf dem mächtig majestätischen Gipfeltreffen »The Imperial« lieferte Black Thought an der Seite von Action Bronson und Royce Da 5’9″ mal eben einen der dopesten Verses des Rapjahres ab und das jazzige »Carry On« tänzelte leichtfüßig durch den Sommer. Jazz ist dann auch der Nährboden der Platte und fungiert bei der Fülle an unterschiedlichen Künstlern als idealer roter Faden. Dies scheint auch den anderen Gastrappern zu gefallen, die in der richtigen Mischung aus aufstrebend (Logic, Pro Era, Ab-Soul) und etabliert (B-Real, Snoop Dogg, Bun B) von Statik selektiert wurden. So erwische ich mich tatsächlich dabei, das erste Mal ein Statik-Selektah-Album ganz ohne zu skippen am Stück zu genießen. Wer am Ende dann sogar Kool Keith im Hidden Track zum gepflegten Dirty Talk animiert, hat sowieso gewonnen!