Review

T.I.

Trouble Man: Heavy Is The Head

Atlantic • 2012

Die Königs-Metapher kann er sich nicht verkneifen, auch wenn T.I. in den letzten Jahren mit allem, außer seiner Musik in den Medien stattfand. Den Ruf des »Trouble Man«, der MDMA in der Blutbahn und MGs im Kofferraum bunkerte, versuchte er 2012 mit der Reality Show »T.I. & Tiny: The Family Hustle« abzulegen – Strafe: abgesetzt. Auf seinem achten Studio-Album fordert Clifford Harris jetzt wenig erfolgreich seinen Trap-Thron zurück. Und als wäre der Titel nicht selbstredend genug, wird die Anlehnung an Marvin Gaye, dessen gleichnamiger Song im Intro recycelt wird, mehrfach betont. Ausnahme-Produzenten wie T-Minus, DJ Toomp, No I.D. und Cardiak besorgen überraschend durchschnittliche, trappige Stangenware, während Akon, Pink und die kitschige Interpretation von Leonard Cohens »Hallelujah« zwar gefundenes Fressen für die Echthalter bieten, Harris aber immerhin ansehnliche Erstwochen-Verkäufe bescherten. ATLien André 3000 legt einen seiner raren, weltbewegenden Gast-Verse über ein hypnotisches Synthie-Bläser-Brett von Jazze-Phizzle (»Sorry«) und stellt mit seiner Beichte einen der emotionalen Höhepunkte des abgelaufenen Rap-Jahres. Wenn T.I. mit seiner Vita aber wirklich meint, die inflationäre Verherrlichung der Trend-Droge Molly, wie auf »Ball« (samt unterirdischem Weezy-Part) unterstützen zu müssen, sollte man ihm die schwerwiegende Krone vielleicht lieber abnehmen.

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T.I.
Trouble Man
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