Francesco Mingrino aka Younger Than Me, DJ und Producer aus Ciao-Bella-Italia, würde nie übers Alter reden: Wieso auch, wenn man für immer jung ist und in Berlin lebt und gute Musik produziert, die im Club läuft oder bei HÖR? Deshalb kommt Mingrino gar nicht auf die dumme Idee, seinen Namen zu erklären. Younger Than Me, das passt schließlich auch, seitdem er sich das Projekt nicht mehr mit Gründungsgenosse Marcello Carozzi teilt. Die beiden hatten Platten für Dischi Autunno und Bordello A Parigi produziert – das Duo verlor sich während der Pandemie, als Ragazzo des Rave strebt Mingrino seither solo in die Dunkelheit.
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Außerdem gründete Mingrino schon vor ein paar Jahren das Label 90‘s Wax. Eine Releaseflut ist zuletzt und auch davor nicht über die Dancefloors gebrochen. Die wenigen Platten gingen aber gut weg, weil da mehrere Dinge zusammenkommen: die 90er, der Rave, das Vinyl, eine Liebesgeschichte in drei Akten, für die sich die Sentimentalität halbautomatisch aus der Erinnerung schält. Dass man zwischendurch immer wieder mal aus der gekachelten Matrix an der Hasenheide grüßt und die Sets aus Eigenmaterial bestreitet, kommt bei denen, die es zu schätzen wissen, ebenso gut an.
Reviews zum Künstler
Mit dem Nicht-komplett-auf-Macho-Bumbum-aber-auch-nicht-nur-gaygroovy-am-Nippel-Dreher-Sound ist Younger Than Me das Bindeglied zwischen der feinfühligen Panorama-Klinge von Massimiliano Pagliara und dem Tifosi-Techno von Gabber Eleganza. Es muss aber nicht immer forza ins Fortuna führen. Mingrino beherrscht auch, was Freunde des Feuilletons allzu gern als leise Töne beschreiben. Damit mag abgesteckt sein, was der Italiener kann und deshalb macht. Für uns hat Younger Than Me jedenfalls einen Mix aufgenommen, nach dessen Hören man zumindest eines nicht ist: Younger Than Before.
