Zwölf Zehner – Jahresrückblick 2011 (Teil 1)

27.12.2011
Unser Kolumnen-Duo Aigner und Okraj schließt das Jahr mit einer Auswahl seiner 50 liebsten Tracks ab, wie üblich streitbar aber scheuklappenfrei, hart und herzlich, House und R&B, Hip Hop und Post-Everything.

Eigentlich war man sich doch einig. 2011 werden keine Edits mehr gekauft, vor allem nicht die der ekelhafteren Sorte, die offensiv mit ihrer Cheesiness und offensichtlichem Ausgangsmaterial kokettieren und mit ihrer penetranten Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner nerven. All das macht auch der uns bislang völlig unbekannte HNNY, der auf dem schwedischen Alex Boman-Stammlabel Studio Barnhus Mariah Careys Schmalzpfropfen-Cover des White Trash Verbrechens I Wanna Know What Love Is nicht nur als Vorlage für einen untertourigen Synth-Jam benutzt, sondern das Original auch ganz unerschrocken unbearbeitet einbaut. Das ist dreist und im Edit-Geschäft das Äquivalent zu einem derben Furz-Witz aber so unverschämt, dass man nicht anders kann, als sich diebisch zu freuen. Noch besser wäre es, wie die Kollegen von Resident Advisor bereits anmerkten, allerdings gewesen Careys Original nur als Koda zu benutzen und nicht gleich mit jenem Furzwitz zu beginnen. Aber dafür gibt es ja die reinste Form des Edits: den hausgemachten Mix. ###EMBED:31666565:sc###

»So night bus.« Dieses lapidare Fazit im ewigen Hispterblog Fluokids greift zwar viel zu kurz für Kuedos ungemein dichtes Salt Lake Cuts, es beschreibt aber auch treffend die Atmosphäre, die der ehemalige Vex’d-Krachmacher nun auf Solopfaden erzeugt. Die Synths werden nun sehr klassisch benutzt, ob man dafür eher Carpenter, Schulze, Göttsching oder Haack als Referenz zitieren will, ist Makulatur. Auch das Tempo hat sich beruhigt, Londons ruheloser Herzinfarkts-Puls wurde durch wavige Percussion ersetzt, in der die 2 und die 4 nun als Harmonie-stiftende Elemente anerkannt werden. Die Wall Of Sound ist zwar in der Vielzahl der verwendeten Spuren nachzuvollziehen, sie erdrückt einen aber nicht mehr. Eine bemerkenswerte Metamorphose. ###EMBED:31666564:sc###

Mit einem brachialen Wumms schickt Schlohmo das ohnehin insichgekehrte Marvin’s Room auf Entschleunigungskur. Gebettet in mönströse Subbässe hallt Drakes Engelstimme alkoholisiert durch ein Meer der Zwischentöne, die dem offenbarungsfreudigen Original weitere suizidale Neigungen addieren. Aber dann, so zerstörerisch der Liebeskummer auch immer werden kann, verkündet Shlohmos Remix dank traumwandlerischer Harmonien nur die eine Botschaft: Alles wird gut. ###EMBED:31666563:sc###

Kann eine Debütsingle derart abgeklärt produziert sein? Kurz recherchiert und die Antwort heißt »Nein«. Telemachus ist das neue Alias des UK-Veterans Chemo, der seit 1999 für eine Vielzahl britischer Traditionalisten produziert hat und zumindest klangästhetisch durchaus mit der Gallionsfigur Lewis Parker vergleichbar ist. Für Scarecrows buchte er sich nun den momentanen König in Sachen humorloser Gutter-Tristesse also known as Roc Marciano. Der schildert über einen sehr cineastischen Beat, in den man durchaus auch eine Menge Bristol 1996 hineininterpretieren darf, warum auf diesen Straßen immer noch ain’t a damn thing funny ist. Dazu noch ein düsteres Video, das aus Szenen aus King of New York zusammengestückelt wurde, et voila: da ist es wieder, dieses Gefühl aus dem vergangenen Jahrtausend. Peinlich, dass wir das erst drei Monate später bemerkt haben. ###EMBED:31666561:sc###

Es sind diese unvorhergesehenen Kyle-Hall-Momente, die beim Kollegen Aigner und mir – da sind wir ganz klar auf Linie – immer wieder für Verwunderung und große Freude sorgen. Nicht die manchmal etwas sperrig geratenen, deepen oder auch verschroben trackigen Produktionen des mittlerweile zwanzigjährigen einstigen Wonderboys aus Detroit sind es, die bei uns für Verzückung sorgen. Auch die sind gut, keine Frage. Sobald Kyle Hall aber den Equalizer aus dem Auge verliert, die Filter aufdreht, abdreht, umdreht, sich kurzer Soul/Funksamples bedient und äußerst discoesque nach vorne stampft, spätestens dann ist es um uns geschehen. So war das im letzten Jahr schon auf After Fall, so ist es in diesem Jahr mit Down.

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R&B, R&B, R&B. Überall. Unter anderem auch auf Hudson Mohawkes Remix-EP Pleasure. Dass Hud Mo damit vor einigen Jahren überhaupt erst ins öffentliche Bewusstsein und kurze Zeit später unter das schützende Dach von Warp Records gelangte, hatte man 2011 beinahe wieder vergessen. Spätestens wenn Hud Mo eine der größten, sexiesten und nebenbei meistgeremixten Schmonzetten-Perlen der 90er liebevoll für die 10er Jahre frisch macht, ist aber eins klar: der Kerl muss asapst ein Album mit dieser Phlo Finister (also knows as Platz 15) machen. ###EMBED:31666559:sc###

Es gibt heute kaum noch Produzenten, die mit soviel Sachverstand ihre Tracks aufbauen wie Mark E. Der Brite hat offensichtlich von den alten Wild Pitch-Großmeistern gelernt und deren Technik für den untertourigen House-Bereich perfektioniert. Umso erstaunlicher ist dann Belvide Beat, ein zickiger Brocken von einem Track, der ganz gezielt mit den Erwartungshaltungen bricht. Herr Evetts startet direkt mit viel zu lauten Androiden-Vocals und einem druckvollen Gitarrenloop, wie es RJD2 in seiner Since We Last Spoke-Phase gerne benutzt hat. Nach und nach steigert sich dies in ein Acid-Inferno, das zunächst durch leichtes Zischen angekündigt wird und sich schließlich zu einem Flächenbrand steigert. So viel Ekstase und berstende Dynamik hat man ohne Kick und Snare selten. Die lassen sich nämlich tatsächlich die gesamten siebeneinhalb Minuten vergeblich bitten – ein Umstand der die unfassbare Dynamik des Belvide Beat in atemloser Spannung kulminieren lässt. ###EMBED:31666558:sc###

Um Missverständnisse von vornherein zu vermeiden: Bei Dexter handelt es sich in diesem Falle nicht um den Heilbronner Hip-Hop-Musiker sondern um den Niederländer Remy Verheijen, der unter anderem gemeinsam mit Panne-Bar-Steffi das Techno- und Electro-Label Klakson betreibt. Vom Heilbronner Pendant hätte man vermutlich auch nicht einen dermaßen bouncenden Electro-Stompfer Marke Fat Skinny People erwartet. (Und ja, mit Electro meine ich Electro im eigentlichen Sinne und nicht was der gemeine Volksmund dafür fälschlicherweise als Synonym wählt.) Ungefiltert stolpert hier die Drummachine hier schneidende Kicks, Claps und Hi-Hats aus dem Lo-Fi-Speicher, während der Bass jedes Boxenmembram des Planeten nonchalant zum Zweikampf auffordert. Der Wahnwitz dieses wahrlich pathologischen Tracks wird dialektisch von dem kurzen Vocalsample befeuert und den perfekt eingesetzten Sci-Fi-Effekten in Szene gesetzt. Wer es noch nicht mitbekommen hat: Electro is coming back, big time! ###EMBED:31666557:sc###

Der aktuelleste Wahnsinn aus Andrew Morgans einzigartigen ReIssue-Label Peoples Potential Unlimited, der just gegen Jahrenende ein Release spendiert bekommt, widmet sich einer verlorengegangen Electro/Techno-Perle aus Detroit, die, wie es der gemeine native speaker so schön zu sagen pflegt, in ihrem Entstehungsjahr anno 1982 way ahead of its time war. Dem gilt es nicht widersprechen, aber da wir uns in dieser Kolumne lieber auf aktuelle Produktionserzeugnisse konzentrieren möchten, schnappen wir uns einfach den Remix unseres Lieblingsniederländers Legowelt, der sich aus seinem atmosphärisch eingerichteten Studiozimmer in eben jene Zeit zurückversetzt, mit dem schleppend gebrochenen Original ein Stück weiter Richtung Industrial reist und es einer infernanel Basskur unterzieht. Bei all den namhaften Kollegen, die sich in der Namensliste der Remixer einfügen, seien es Peanut Butter Wolf oder Steve Summers, macht Legowelt die überaus überzeugenste Figur. Grandios! ###EMBED:31666556:sc###

Während die ganze westliche Hemisphäre noch damit beschäftigt war, sich eine der 300(000) Copies der Ego 12" zu organisieren, schob Hyperdub die erste Burial-Solo-EP seit dessen jetzt schon weitgehend als eines der besten zehn Alben der Nullerjahre kanonisierten Untrue nach. Die Sensation blieb aus, was aber vermutlich nicht an Burial selbst lag, sondern eher daran, dass sich dieser in der Kreativpause unwillentlich abertausende von Epigonen gezüchtet hatte. Selbst dass der immer noch nicht öffentlich auftretende Brite auf dem EP-Highlight Street Halo seine shufflenden Garage-Rhythmen gegen eine gerade Vier tauschte, war angesichts seiner vorangegangenen Arbeit mit Four Tet kein Schock, aber dennoch ein Ereignis. Street Halo ist der bis jetzt flurfreundlichste Burial, der aber in all seiner Schroffheit natürlich nicht das vergessen hat, was er am besten kann: Gänsehaut generieren. ###EMBED:31666555:sc###

Kaum zu glauben, dass sich anderthalb Jahre nach Ableben des selbsternannten King of Pops, die hippe Jugend doch lieber mit dem Frühwerk seiner kleinen Schwester Janet beschäftigt. Erst machte Hudson Mohawke mit einem üppigen Remix von sich Reden sorgten kurze Zeit später die New Yorker von New Look mit einer Coverversion von Miss Jacksons He Doesn†˜t Even Know That I†˜m Alive für Furore. Und auf die Gefahr hin, mich selbst zitieren zu müssen, greifen New Look zur bewährten Schablone und verwandeln Janets Hi-NRG-Dance-Pop-Single Marke 1986 in eine prägnante Hi-NRG-Dance-Pop-Single Marke 2011. Keck sezieren sie die druckvolle Bassline des Originals und konservieren den in der GI-Disco aufgeschnappten Boogie. Gespannt blicken wir in die Zukunft: Erst Phil Collins, jetzt Janet Jackson, wer sammelt als nächstes die Ehre ein, die ihm/ihr gebührt? ###EMBED:31666553:sc###

Die staatlich verordnete Auszeit hat Lil Wayne gut getan, nicht nur weil er Gefahr lief Lil B zu werden bevor Lil B Lil B war, sondern auch, weil sich Weezy mit dem fokussiertesten Track seit Jahren zurückmeldete, einer Art A Milli auf Steroiden. Wayne entschuldigt sich ohne durchzuatmen für sein Charisma, beschimpft den Rest als Kellogs‘ Produkte, gibt zu Protokoll, dass er den Verstand verloren hat und Urinale im Ausland aufsucht. Und eine unsterbliche Lebensweisheit gibt es obendrauf: Real G’z move in silence like Lasagna“. ###EMBED:31666552:sc###

Dieser Willie Burns. Schleudert auf Rewind alles im Viereck, was er in seinem Studio auf die Schnelle vorfindet. Lo-Fi-Drumcomputer, Pianochords, Vintagesynths, kurzgecuttete Gitarrenschnipsel, you name it. Lässt sie los auf eine Irrfahrt ins Nirvana, drückt auf Rewind und beginnt von Neuem. Diese verrückten Tracks gehen der Welt ab, das wissen die Leute beim New Yorker Label Long Island Electrical Systems nur zu genau und sind unter anderem auch deswegen nebst 100% Silk 2011 zu einem Blindkauf-Label avanciert. ###EMBED:31666551:sc###

»Wooden-sounding beats for the bass music guys, 4/4 pattern for the house guys, 90s R&B vocals for the ladies: anatomy of a ‚big tune‘ in 2011« – so zynisch dieser durchaus treffende Kommentar eines Resident-Advisor-Users auch gemeint war: Die Tüttelchen vor und nach Big Tune können, ja müssen, wir streichen. Natürlich ist Getting Me Down nicht Blawans Husarenstück in Sachen technischer Finesse, welche er angesichts der fast schon akademisch programmierten Vorgänger-Singles aber ohnehin bereits hinlänglich bewiesen hat. Nein, Getting Me Down ist ein Brandy-Remix mit simplem Housebeat und viel Bass. Funktional und gimmicky as fuck, aber wer will das einem Sommerhit ernsthaft vorwerfen, wenn dieser zu einer derart nachhaltigen Kolonisierung der kollektiven Gehörgänge führt? Schrecklicher letzter Satz, fantastische Single. ###EMBED:31666550:sc###

Wir wollen keine neue East/West-Fehde mit diesem Vergleich provozieren, doch so nonchalant The Game auf Born In The Trap hier über einen Premier-Beat seine Aggressivität im Zaum hält und demungeachtet galant zum Rundumschlag gegen Rapper ausholt, die mit Swag statt Skills von sich Reden machen, das erinnert bisweilen an Nasir Jones in Höchstform. Entspannt darf The Game auch sein, schließlich spült ihm sein Debüt The Documentary aus dem Jahre 2005 immer noch frisches Geld in die Kassen. Wohin damit? Teure Halsketten? Nah, The Game verzichtet und macht lieber Urlaub im Erdbebengebiet auf Haiti um den Ärmsten unter den Armen zu helfen. Tatsache, vielleicht zieht er auch mit Wyclef in den Präsidentschaftswahlkampf. Auch seiner frischgeborenen Tochter Katrina gibt er nur das beste mit auf den Weg, damit sie irgendwann mal an der Spitze der FEMA (Federal Emergency Management Agency) die Zerstörung historischen Ausmaßes in New Orleans in ein neues Eldorado wandelt. Und Premier? Der weicht für The Game von seiner Formel der letzten Jahre ab und produzierte etwas, was eher klingt wie eine Light-Version seines O.C.-Klassikers My World oder The Format 1.5. ###EMBED:31666549:sc###

Wer sich hinter dem Pseudonym Raw Interpreter versteckt, war bei Redaktionsschluss noch nicht zu klären, aber klangästhetisch würde dessen EP Vintage Power wunderbar in das Livejam/Restoration-Umfeld passen. An den für diese Labels charakteristischen, ungehobelten Retro-House-Sounds mit wüst scheppernden, live getriggerten Drums und bösen Acid-Lines arbeitet sich der Debütant auf der A-Seite sehr gekonnt ab. Die wirkliche Sensation ist aber dann eindeutig die B-Seite, die wesentlich weniger toolig daherkommt, dafür aber mit äußerst slickem Sample-Einsatz kokettiert. Dub Surrender rekontextualisert dort einen Boogie-Track, indem er dessen monströse Bassline auf klassische House-Drumpatterns treffen lässt und mit dem lasziven Vocalsample zu spontanen Dry-Humping-Sessions einlädt. Oder, um es mit dem Mann zu sagen, über den sich die meisten vermutlich auf Platz 12 zuvor echauffiert werden: boah, das ballert, Alter! ###EMBED:31666548:sc###

Dass A.G.’s gediegene Delivery, die sich mittlerweile tatsächlich treffender als natürlicher Redefluss, denn Rap, bezeichnen lässt, mit den sehr reduzierten Produktion Ray Wests harmoniert bewies letztes Jahr das sträflich vernachlässigte Album Berriville. Jetzt haben sich die beiden erneut zusammengetan und dabei ein so simples wie Gänsehaut induzierendes Konzept verfolgt: Geschichten erzählen über Pianoloops. Nur A.G.’s lakonischer Vortrag über die leidende Pianofigur Wests und ein minimales Drumset. Hip Hop in geil kann so einfach sein. ###EMBED:31666547:sc###

Immer wieder schön zu beobachten, wie flüssig sich im Vereinigten Königreich die Szenen mitunter aufeinander zubewegen und gegenseitig beeinflussen. Während Post-Dubstepper sich mit immer größeren Schritten in Richtung Housestrukturen fortbewegen, übernehmen Houseproduzenten bekannte Muster ihrer in den letzten Jahren bahnbrechende Arbeit leistenden Kollegen. So auch Greymatter, der sich auf Tesla Vocalsamplingstrukturen des Dubsteps zu eigen macht und in verschiedenen Tonhöhen zu einem dichten Teppich schichtet. Wäre das nicht schon genug, vereinigt er diese mit einer simplen Bassline und melodischen Synth, für deren sich die Briten zum Glück nie zu schade sind. Gelobt sei das Volk, das seit dem zweiten Summer Of Love Aufgeschlossenheit nicht nur predigt, sonden vorlebt. Heavy, huge, massive, rockin waren die ersten Kommentare zu Tesla bei Soundcloud nachdem die ersten Snippets erschienen waren. Dem gibt es nichts hinzuzufügen. ###EMBED:31666546:sc###

Wem James Blake auf seinem Albumdebüt zu weinerlich wurde, wer die Chillwaver zu dilettantisch und Burial zu schnell findet: es naht Hilfe und zwar in Form des Mancherster Lads Holy Other. Der verbindet auf Touch nämlich auf sehr beeindruckende Art und Weise Burials ätherische Vocal-Pitch-Techniken mit pathetischem Zeitlupen-2Step, Magengrummel-Bass, dezenter 8Bit-Fiepsereien und einem mittigen Breakdown für den es sich zu sterben lohnen würde. ###EMBED:31666545:sc###

Young Jeezy lässt das Trappen mal Trappen sein, lädt sich die Vagina-Pros Jiggamayne und Andre Dreitausend ein, bestellt bei M16 klassischen Soul und hat für sein kurz vor Weihnachten erscheinendes Album nun nicht nur einen großartigen Teaser, sondern nebenbei auch die einzig logische Fortsetzung zu UGKs International Players Anthem. Und weil sowohl Jay als auch Andre ihre Schäfchen im Trockenen haben, erklären sie dem Snowman dann auch gleich, wie man sich zu verhalten hat, wenn man die Damenwelt nicht nur kurz bürsten will, sondern bei dieser auch direkt einen Thronfolger produzieren lässt. So freut sich Andre (der immer noch unbedingt öfter rappen sollte) darauf, dass seine Kleine 2030 im Club für Ohnmachtsattacken sorgen wird und Jay fasst im Stotterflow die Familienplanung im Hause Carter zusammen. Powered by emotion, diese Großkopferten. ###EMBED:31666544:sc###

Wäre Mark Pritchard nicht im Laufe seines Lebens irgendwann nach Australien ausgewandert, hätte man ihn wohlmöglich auf der Mutterinsel des vereinigten Commonwealths schon vor einigen Jahren zum Ritter geadelt. Keine Spielart der elektronischen Musik, die der Mann in den letzten Jahren nicht mit beeinflusst hat. Ambient, Electronica, Hip-Hop, House. You name it. Auf seinem aktuellen mit Steve Spacek betriebenen Projekt Africa Hitech beschäftigt sich Pritchard mit seiner eigenen Definition britscher Bassmusik und setzt Dubstep in den Kontext der anderen großen ‚D’s: Detroit, Dub und Dancehall. Der Titeltrack geht dabei voran mit einem kurzgeloopten Synth, die im Laufe der folgenden sechseinhalb Minuten omnipräsent bleibt und nur leichten Modulationen unterworfen wird. Währenddessen – der folgende Ausdruck muss erlaubt sein – zerberstet die analoge Klangästhetik Rolandscher Klangerzeuger der Seriennummern 808/909 so ziemlich jeden Dancefloor und schießt wahnwitzig Rimshots und Claps um die Ecke. In der Vergangenheit liegt die Zukunft lautet ein abgedroschener Aphorismus. Mich würde es allerdings nicht weiter wundern, wenn sich fortan weitere Produzenten so deutlich auf Metroplex, Drexciya und Co. bezögen. Überragend. ###EMBED:31666543:sc###

Real Talk Teil Zwei: In sein Haus hat er euch reingelassen, in seinem Ruhm habt ihr euch gesonnt. Nach über zwanzig Jahren einer bewegten Karriere und all den Songs und Melodien, die er euch und der Welt geschenkt hat: Verlassen habt ihr ihn, hinter seinem Rücken habt ihr über ihn gelästert in seiner schwärzesten Stunde. Sein Haus soll er verloren haben? Er bringe es nicht und ein Comeback unwahrscheinlich? Ihr alle habt ihn fallengelassen. Und er? Liegt in den düstersten Augenblicken seiner Karriere im Krankenhaus, krümmt sich vor lauter Seelenpein, schluchzt bittere Tränen und fürchtet sich vor einer komplizierten Halsoperation, die über den weiteren Fortgang seiner Bestimmung entscheidet. Lasst ihn alle in Ruhe, verschwindet, Shut Up!
Robert Sylvester Kelly, his future ain†˜t his past, er wird es euch allen zeigen, spätestens in seiner im Frühjahr 2012 erscheinenden Autobiographie Soulacoaster Bis dahin: Hört genau hin, merkt, was ihr ihm eigentlich zu verdanken habt und zu welcher Musik eure Kinder gezeugt worden sind. You haters are so slow. ###EMBED:31666542:sc###

Dass Bax allerorts so hoch gelistet wurde, ist sowohl aus DJ- als auch Journalisten-Perspektive leicht nachzuvollziehen. Obwohl das Vereinigte Königreich in den letzten Jahren seine Bass-Geschichte zwar ausgiebig zitiert und rekontextualisiert hat, fehlte ein derart explizites und geschmackssicheres Bekenntnis zur großen Garage-Ära bisher. Mosca klaut sich bei dem gerade für die House-Entwickling auf der Insel so unglaublich wichtigen MK kräftig Melodien und Vocalsample-Techniken, verneigt sich anschließend bei MJ Cole, Wookie und Artful Dodger und vergisst dabei nicht, das Ganze mit einem Dubstep-circa-2007-Subbass zu krönen. Natürlich könnte man sich stattdessen auch auf Discogs schnell die Originale besorgen, aber für derlei Klugscheißerei ist Bax einfach zu mächtig. ###EMBED:31666541:sc###

Die Kombination Actress + Panda Bear gehörte bei dem ein oder anderen hier in der Redaktion eh schon in die Kategorie »Wunschtraum«. Dementsprechend groß war die Vorfreude als Actress vor geraumer Zeit twitterte, dass er einen Remix anlässlich des neuen, bisher schon in einigen 7-Zoll-Häppchen servierten Panda-Bear-Albums anfertigen würde. Hier nun das – qua Format – gekürzte Ergebnis. Wie kein Zweiter versteht es der Brite momentan konsequent unkategorisierbar zu bleiben, weswegen es auch hier schwer fällt, die passenden Worte zu finden. Panda Bears brüchige Brian-Wilson-From-Hell-Trademark-Vocals verlieren sich in einer schwerelosen Wall-Of-Sound, in der die Einzelteile beinahe sekündlich fluktuieren, ohne dass der Track Gefahr laufen würde auseinander zu fallen. Magie, Alchemie – sucht es euch aus. ###EMBED:31666539:sc###

Man will sich ja über das eigene Elternhaus nicht beklagen, aber Vaddern nach dem Abendbrot noch kurz in die Booth zu bitten, um beseelte Lebensweisheiten über die eigenen Chicago-Reduktionen zu croonen, das wäre schon Nerd-Heaven. Tevo Howard nutzt diese seltene Familienkonstellation erneut für sich und stellt seinem Vater Rick Poppa Howard einen seiner bisher besten Beats zur Verfüfung, inklusive einer ganz, ganz feinen Italo-Not-Italo-Synthline. ###EMBED:31666538:sc###

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