Wer wenn nicht Chicago-Legende Robert Owens wäre besser dazu geignet, daran zu erinnern, dass House Music auf unity and harmony gebaut ist, dass die Musik grows, dass die Musik flows, und dass dein House mein House ist und mein House dein House ist. »Our House« eben. Seit Monaten begleitet uns dieser Anthem schon, den der niederländische Analogfetischist Orgue Electronique mustergültig auf den Jackin‘ Crooner Numero #1 maßgeschneidert hat, und der jetzt endlich im Rahmen der neuen OE-LP als Tonträger in den Läden steht. Nicht, dass es derzeit an rolandinfizierten Stücken mangle, »Our House« klingt dennoch wahrhaftig so, als sei es Larry Heards Juno-Baukasten anno 1986 entsprungen. Apropos 1986, da war doch was. Richtig. Bring Down The Walls war da. Jetzt, sechsundzwangig Jahre später und Robert Owens intoniert selbst den potenten und legtimen Nachfolger des wichtigsten Stücks seiner langen Discografie. Heute noch pulsiert die 707, die simple Juno-Bassline bleibt zweifelsohne noch in hundert Jahren unwiderstehlich und von galoppierenden Rimshots können wir ohnehin nicht genug bekommen.
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Sein ehemaliger Erzfeind und jetziger Duzfreund hat es vorgemacht, Nas zieht nach und das ohne die rosarote Brille, die der frisch gebackene Vater Shawn C. Carter auf Glory noch aufhatte. Nas, seines Zeichens alleinerziehender Vater einer Tochter im fortgeschrittenen Teeniealter, reflektiert auf »Daughters« höchst unpeinlich seinen Erziehungsstil, erzählt wenig erfreuliche Instagram-Anekdoten und gibt zu Protokoll, was wir eh schon alle wussten: When she date, we wait behind the door with the sawed off / Cause we think no one is good enough for our daughters. Ach ja: Beat kommt von No I.D. und ist wie üblich super.
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Kanyes G.O.O.D.-Posse borgt sich einen Jeep-Hit aus der Feder von Chief Keef und einem gewissen Young Chop, letzterer ist mit den vorgenommenen Beat-Updates nicht sonderlich d’accord und Chief Keef freut sich derweil vermutlich über 2 Millionen neue Twitter-Follower. Schon komisch, dieses Rap-Ding. Ach ja, im internen Schwanzvergleich schenken sich Pusha und Jada wenig bis nichts, Kanye erzählt uns etwas von Suge Knight, knutschenden Mädels, Dyke-Accessoires, Derrick Rose, vegetarischen Reisgerichten und weiblichen Geschlechtsorganen von ungewöhnlicher Tiefe und Big Sean ist irgendwie auch dabei. Diese Compilation wird so ein Riesenspaß, sag‘ ich euch.
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Omar S & L'Renee
S.E.X. - The Remixes
FXHE • 2012 • ab 15.99€
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Protect-U
Motorbike
Planet Mu • 2012 • ab 3.19€
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Cam’ron. Wimoweh. Instant Classic. »In The Jungle« ist einer dieser Dipset-Tracks, bei dem die unfassbar geile Debilität der Sample-Wahl eine noch größere Gefahr für vollgeprustete Computerbildschirme birgt als die – wie gewohnt – ebenfalls unfassbar geile Debilität der Lebensweisheiten eines Cam’ron Gilles. Wobei, der legt sich mit Perlen wie could be wrong but since 15 I been right oder 19 was mean, I mean I had 110 Nikes auch wieder ordentlich ins Zeug. Zum Schluss versucht es dann T.I. noch mit einem soliden Schenkelklopfer ( They say the world dog-eat-dog, huh? Well, where I’m from, we all eat dog, bruh ), aber da ist die Messe schon gelesen und Erwin fasst der Gabi am Lagerfeuer von hinten an die Schultern.
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George Fitzgerald
Child EP
Aus • 2012 • ab 7.99€
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Im Grunde ist »Nightmares and Migraines« die Quintessenz dessen, was Jadakiss war, ist und vermutlich immer bleiben wird: ein vor Talent, Charisma und Flow berstender Punchline-Automat, der 32er schneller geschrieben hat als andere ihren Einkaufszettel. Zwei Minuten Muskelspiel, eine Hook, die diesen Namen eigentlich kaum verdient hätte – fuck Songstrukturen, Jadakiss ist das rappende Äquivalent eines Straßenfußballers, der sich immer wieder versucht taktisch zurückzuhalten und das zu machen, was gefordert wird und am Ende dann doch nur wirklich gut ist, wenn er einen Persilschein ausgestellt bekommt. Kein Wunder also, dass Jada in den letzten Jahren fast nur noch Mixtapes aufnimmt, jenes Format also, in dem er sich über Vorgaben von oben kaum Gedanken machen muss. Die sind dann selbstverständlich meist zu fahrig, aber so lange man ihm den Spaß am Spiel noch so anhört wie auf »Nightmares And Migraines« darf er gerne den Inzaghi machen und noch bis ins Rentenalter für Schnappatmung bei Freund und Feind sorgen.
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Oh No
3 Dollars Feat. MF Doom
Five Day Weekend • 2012 • ab 14.99€
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Wenn uns nicht alles irrt, ist »Trap On Acid« eine Coverversion von »Pop On Acid« aus dem Hause Afro-Jacks, der sich mit Kompagnon Skrillex ein Fernduell um die unsäglichste Person der weltweiten Popszene liefert. We couldn‘t care less. Wenn sich aber jemand wie Shlohmo-Busenfreund RL Grime an so einem Stück vergeht, horcht man gewissermaßen auf und frönt den Ergebnissen. So wandelt RL Grime das inhaltslose Poperzeugnissen (mit einer zugegebenermaßen fesselnden Acidsynth) zu einem fulminanten 808-Trip mit stakkatoschlagenden Snares, die die entkernt strotzende und immer mächtiger werdende 303-Bassline in Form pressen.