Ausklang | New Music Friday – Neue Musik von Caribou, The Bug u.v.a.

18.07.14
Woche für Woche picken wir Tracks, die uns in den vorausgegangenen sieben Tagen nicht aus dem Kopf gehen wollten, deren Release auf den heutigen Tag fällt oder einem anderen Pseudogrund unterliegen. It’s new music, Schürrle!
»Can‘t Do Without You (Extended Mix)« by Caribou
Capitano Lahms Rückzug lässt sich am leichtesten mit Caribous Kuschelhouse in der Extended Version verkraften. Philipp, we can’t do without your rote Backen und Festival-Afterhours nicht ohne diese Bassline. FA
»No Flex Zone Remix« by Rae Sremmurd feat. Nicki Minaj
Zonen gibt es viele: die Ladezone, die Zone, in der Britney Spears sich mal wähnte Ozone, Calzone. Aber genug der dämlichen Wortspiele. Die Liste soll hier nur noch um die »No Flex Zone« erweitert werden; in dieser Zone darf nicht geflext und nicht gesext werden. Aber nur dann nicht, wenn man hässlich ist. Ein striktes Gesetzbuch also, nur dass es von Nicki Minaj vorgelesen wird. Mama, ich werde Jurist. PK
»Girl You So Strong« by Kyle Hall
»Girl U So Strong« überfordert mich an diesem Morgen maßlos, ist aber mit seiner semi-willkürlichen Drum-Programmierung, dieser penetranten Faux-8-Bit-Synth und maßlosen Überfrachtung ein willkommener Reminder an die eigene kaukasische Hüftsteife. So gehn die Deutschen, die Deutschen die gehen so. FA
»Recognize« by Partynextdoor feat. Drake
taken from Partynextdoor‘s new abum »Partynextdoor Two«, due July 29th on OVO/Warner
Drake macht sich mal keine ganz selbstzerfleischenden Sorgen. Klar, er fragt sich auch diesmal Dinge, wie mit wem die Angebetete wohl schläft, während er nicht in der Stadt ist. Hat dann aber schnell die Schnauze voll von der Zweifel-No-Sex-No-Flex-Zone und beruhigt sich damit, dass es sich die Dame in dieser Zeit wohl selber mache, zu dem Video, dass sie mit ihm (Drake) beim letzten Mal aufgenommen hat. Über Partynextdoor kann ich weiterhin keine Wort verlieren, weil sie ohnehin nicht groß darüber hinaus gehen würden, dass ich mich über seinen Künstlernamen lustig machen würde. PK
»Draft Culture« by Dorian Concept
taken from his new album »Joining Ends«, due September 22nd on Ninja Tune
Es bleibt dabei: Dorian Concept ist der steirische Floating Points. »Draft Culture« pluckert, zwitschert, schlägt Haken und über allem diese wunderschöne Synth, die sich nach der Hälfte in einem großartigen Breakdown neu zusammensetzt. Streber halt.
»Void« by The Bug feat. Liz Harris
taken from The Bugs new album »Angels & Devils«, due August 25th on Ninja Tune
find it at hhv.de on Double-LP and CD
The Bug veröffentlicht ein neues Album, auf dem der alte Kampf Gut gegen Böse, Licht gegen Dunkel ausgefochten wird. Dementsprechend finden sich auf dem Album harte Grime-Tracks als auch verträumte Post-Alles-Tracks. Ich für meinen Teil habe bereits jetzt einen Glanzpunkt vom Schweiß auf der Stirn, der Kollege Aigner hat weder Schuhwerk noch Socken an und so stelle ich hier folgerichtig einen der leicht-luftigen Songs des neuen Albums vor. »Void« featured Liz Harris, besser bekannt als Grouper, die über einen Beat haucht, der es schafft abzuheben, obwohl er voll beladen ist. Und schwupps, liegt ein zweites paar Socken verloren im Raum neben leeren Kaffeebechern und zerknüllten Tüten vom Bäcker. PK
Listen via Soundcloud

»Sacrifice« by Fabolous
Die Hook so kalenderspruchig wie Schürrles Hashtag-Game, der Beat ein bißchen wie 9th Wonders Versuch auf American Gangster stattzufinden, aber ey: Hoodtales von Fabo im Urlaub am Bodensee, das macht Sinn. Fehlen nur noch Maultaschen jetzt.
»Seats« by Funktionslust
Uuuund der zweite Bandname mit dem ich mich weniger identifizieren kann als mit den Instagram-Profilen von André Schürrles ›Bros‹. Funktionslust nennt sich das Duo und kommt aus Süd-London, was gefühlt in drei von fünf Fällen der Fall ist, wenn gerade eine neue Pop-Combo ihren Weg in die Blogs schafft. Jedenfalls verspüren in diesem Raum gerade höchstens meine Socken Funktionslust, die da arbeitslos und gefrustet auf dem Boden liegen und sich nach einem sinnvollen Platz in der Welt sehnen. Ach ja, die Musik: »Seats« beginnt als nebulöser Synth-Pop mit diesem london-üblichen Afterhour-Schwere-Augenlider-Vibe, powert dann an übersteuerten Horrorkabinet-Synths doch noch aus dem Sofa auf die Straße, die sich anhört, als wäre alles voller Scherben. Die Socken kommen also zum Einsatz und wir halten fest, dass das erste, was wir über die neue Band aus London wissen, dass sie ein Herz für Socken haben. Wenn das mal nichts ist!