Welcome to Shmoneyhausen. Aber die Fakten zuerst: »Shmoney Dance« ist Drill-Music aus New York City. Vor allem ist das aber ein weiterer Rapsong von einer weiteren Rapcrew, die, was das An-der-Waffel-haben anbelangt, ein Abonnement auf die oberen Plätze in der An-der-Waffel-haben-Rangliste besitzen. Auf »Shmoney Dance« rappt u.a. Bobby Shmurda, die ganze Crew nennt sich shmoneys. Wahrscheinlich steht Klein-Shmoney morgens auf, gibt Papa-Shmoney einen Kuss, isst sein Shmoney-Müsli, shmoniet sich die Zähne und klar, dann geht’s raus, den Shmoney-Dance machen Der Tag endet dann mit einem Shmoney von Shmoneyinchen. PK
»Butchwax« by Tessela
taken from the 12" »Rough 2«, out August 1 on R&S
Ihr könntet jetzt aufhören, diese heutige Kolumne zu lesen, denn einen besseren Track werdet ihr darin nicht hören. Ist überhaupt schwer, Tessela in Sachen Abwechslung, Lockerheit und Dringlichkeit zu überbieten. Der Versuch würde dennoch lohnen, denn es wäre eine musikalisch bessere Welt. Für den Augenblick: »Butchwax« ist der Electro-Funk der Zukunft. SH
»Don’t Wanna/Let’s Do It« by GFOTY
Achtung, kontemporäre Meta-Kunst! GFOTY ist eine Musikerin aus London und beschäftigt sich in ihrem Schaffen, musikalisch wie visuell, gerne mit dieser Schnittmenge aus Kitsch und Futurismus; ihr kennt sie, die üblichen Bildchen, die sich der Werkzeuge bedient, die man zu Beginn des digitalen Zeitalters hatte, um damit Utopien/Dystopien zu zeichnen. So viel zur Einordnung. »Don’t Wanna/ Let’s Do It« klingt, als würde dir Rustie die Generation Tumblr erklären: unentschlossen, dauerpubertär und von zu vielen Eindrücken völlig überfordert, ohne sich die Zeit zu nehmen, das zu reflektieren. PK
»Albion Pressure« by Bronze Teeth
taken from the 12" »A Waif’s Rent«, out July 21 on Diagonal
Die Kollegen Florian Aigner und Paul Okraj sind diese Woche in ihrer Kolumne mit Florian Kupfer’s »Head« um die Ecke gekommen. Ich versuche heute mit Bronze Teeth dagegen zu halten. Zugegeben, »Albion Pressure« hat nicht ganz den Swing des Florian-Kupfer-Tracks und die Bassdrum längst nicht dessen warmen Korpus, aber an Dissonanz und Fiebrigkeit steht das hier in nichts nach. SH
»From Now Till Then (ft. Retrogott)« by Count Bass D
taken from Count Bass D’s new EP »The Count In Cologne«, due August 1st on Melting Pot Music
find it at hhv.de on 12inch
Einen Sommer ist es her, da hingen Count Bass D, Twit One, Lazy Jones und Retrogott für zwei Wochen in Köln ab. Atlanta und Köln also, vereinigt im Rauch von Räucherstäbchen und der Vorliebe für klassischen Rap. Herausgekommen ist eine ganze EP. »From Now Till Then« stammt von eben dieser EP und hätte vergangenen Sommer erscheinen können, diesen Sommer, oder in einem Sommer in einhundert Jahren veröffentlicht werden können – die Wirkung bliebe die selbe: Die Bläser im Beat tragen den Geist über die Baumgipfel, wo er nackt und ungeschminkt, aber für den Krieg bemalt (obwohl Frieden herrscht) den Shmoney Dance macht. PK »Amps, Drugs, Mellotron« by Tim Hecker
taken from the digital only single release ” »Amps, Drugs, Mellotron«, out now on Adult Swim
Adult Swim bringt derzeit jede Woche eine Digitalsingle”:adultswim.com/singles an das Licht der Öffentlichkeit und eröffnet uns damit einen weiteren Fundus, aus dem wir uns mit Sicherheit bedienen werden. Diese Woche war Tim Hecker dran, mit einer »Amps, Drugs, Mellotron« genannten, der Schönheit verpflichteten Variation von »Amps, Drug, Harmonium« von seinem letzten Album “»Virgins« SH
»Real Buds« by Slugabed
Ich mag Slugabed vor allem, weil ich bei seiner Musik immer an das Sonnensystem denken muss. Ich denke an Planeten, die sich glitzernd, anmutig und mächtiger als mein Schinken-Hunger just in diesem Moment umeinander drehen. Slugabeds Musik würde zu diesem Moment passen, als die Affen in »A Space Odyssey« den schwarzen Monolithen entdecken. Sein neuer free download ist nicht mehr ganz so »Weltraum«, hat aber noch Sternenstaub am Raumanzug und tanzt damit Footwork im House-Club. PK
»Untitled 7« by Osman Arabi
taken from the cassette release »Destroying Symmetrie«, out on The Tapeworm
Find it at hhv.de: Tape
Nun, wir sind zwar nicht die »Tagesthemen«, aber auch wir wenden heute, am Ende unserer Sendung, unseren Blick gen Vorderasien. Genauer gesagt in den Libanon, dem Heimatland des Gitarristen Osman Arabi. Im August letzten Jahres hat er einen Tag lang aufgenommen, ohne Take, nur Osman Arabi im Zwiegespräch mit seinem Instrument. Das zwischen David Grubbs und Bill Orcutt einzuordnende Resultat dieser Session wurde kürzlich bei dem feinen Berliner Kassettenlabel The Tapeworm veröffentlicht. Und jetzt das Wetter. SH