DJ Mehdi – † 1977-2011

14.09.11
Die Musikwelt fällt in Depression und verliert eines ihrer fröhlichsten Gesichter: Der stets gutgelaunte Mehdi Favéris-Essadi, besser bekannt als DJ Mehdi, ist im Alter von 34 Jahren ums Leben gekommen.

Die Musikwelt fällt in Depression und verliert eines ihrer fröhlichsten Gesichter: Der stets gutgelaunte Mehdi Favéris-Essadi, besser bekannt als DJ Mehdi, ist Berichten zufolge am Abend des 12.9. im Alter von 34 Jahren ums Leben gekommen. Er hinterlässt Ehefrau und Kind. Als der 33. Geburtstag seines Carte-Blanche-Partners Riton gefeiert werden sollte, stürzte die plexigläserne Zwischenetage eines Pariser Gebäudes ein – Mehdi soll bis zu acht Meter in die Tiefe gestürzt sein, wurde zunächst mit den drei anderen Personen ins Krankenhaus gebracht. Bald darauf verstarb er. Der französische Kulturminister Frédéric Miterrand, Neffe des ehemaligen Staatschefs François Mitterrand, und wie Mehdi tunesischer Abstammung, ehrte ihn in einem Statement als »Magier an den Plattentellern« und lobte ihn als einen der »dynamischsten und bedeutendsten Kräfte der jungen französischen Hiphop- und Elektro-Szene.«

Unterdessen lässt sein Label Ed Banger Records noch auf ein Statement von sich warten. Die auf komplett Schwarz geschaltete Internetpräsenz des von Ex-Daft Punk-Manager und Elektronik-Produzent Pedro Winter gegründete Label trägt aber die Trauer einer ganzen Szene nach außen: Der feierwütige Hipster-Mob aus der französischen Hauptstadt, der den Begriff des Hedonismus im neuen Jahrtausend mit ausufernden Label-Geburtstagsfeiern, selbstverherrlichenden Dokus und einem brachial-beeindruckenden Sound neu definierte, ist bis ins Mark erschüttert. Viele Weggefährten von Mehdi äußern sich über die sozialen Medien zu seinem Tod, wenn sie nicht selbst vor Ort waren: Uffie’s Tweet zufolge hatte sich ein Großteil der Ed Banger-Crew in das Krankenhaus begeben, in dem Mehdi bald verstarb, um ein letztes Mal in das stets fröhliche Gesicht ihres guten Freundes zu sehen: »I’m so sad I couldn’t be at the hospital with the rest of the crew to see your face one last time. You knew how to light up our heart as [you] did a dancefloor. Life won’t be the same without you in it… we will miss you more than words can say.. I just cant believe this…love you.«

Weitere Reaktionen:
DJ Cut Killer: »Dj Mehdi !!! il n’y a pas de mots pour vous dire la peine que je ressens …. un ami s en vas ….repose en paix fréro.« (»DJ Mehdi !! There are no words to tell you the sorrow that I’m feeling…. a friend has left… rest in peace brother.«)
Modeselektor: »I CANT BELIEVE THIS…«
Peanut Butter Wolf: »DJ Mehdi always had love for the west coast and we always had love for him.«

Einen seiner größten Hits hatte der im Pariser Vorort Gennevilliers geborene Sohn eines passionierten Plattensammlers, der ihm so den Zugang zur Musik deutlich erleichterte, mit dem kanadischen Duo Chromeo, das ebenfalls tief getroffen scheint von dieser Tragödie: Dave1 und P-Thugg sagten ihre für den Abend des 13.9. angesetzte Show in Dallas, Texas ab und verarbeiteten ihren Schmerz mit ihren Fans bei Facebook: »We lost our brother. No words.« Exakt fünfzehn Jahre nach dem Tode Tupac Shakurs verlässt ein weiterer großer Hiphop-Künstler die Showbühne. You definitely were somebody. R.I.P.

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