Mit seinen rauschend kratzenden, rumpelnden und repetitiv schabenden, wunderbar tiefen Tracks irgendwo zwischen Unterwasser-Ambient, Lofi-Dub-House, Deep-Techno und Science Fiction Soundtrack passt das Reissue von Jochem Peteris 2004er Album »Strike« als 154 perfekt in eine Zeit, in der Industrial-Sounds und spannungsvolle klangliche Unschärfen wieder ein stärkeres Gewicht in der elektronischen Tanzmusik gewonnen haben. Der Niederländer stellt dabei vermeintliche Stör- und Nebengeräusche in den Mittelpunkt der Tunes und macht damit kurzerhand den nur scheinbar »schlechten« und grobkörnig rohen Sound seiner Produktionen zum Markenzeichen. Große Hallräume, spacige Echos, verrau(s)chte akustische Nebelschwaden oder euphorisch Fanfarenklänge treffen auf eine Rhythmus-Basis, die mal organisch pulsiert und dann wieder Galeeren-artig vorwärts drängt und schiebt. Nach vielen Veröffentlichungen auf u.a. Peacefrog und Delsin erscheint »Strike« jetzt wieder auf Peteris eigenem Imprint NWAQ (Newworldaquarium). Die Musik klingt auch 2017 noch frisch und zeitlos, hat in den letzten dreizehn Jahren nichts von ihrer atmosphärischen Dichte verloren und klingt weder stilistisch angestaubt noch produktionstechnisch altbacken.
Strike