Review

Alabaster DePlume

Come With Fierce Grace

International Anthem • 2023

Herrgott, Halleluja! Jedes zweite Textlein über Alabaster DePlume beginnt mit a) angewandter Esoterik oder b) irgendwas mit Gott und Drogen. Da muss c) das sogenannte Feuilleton schon gar keine altherrlichen Jazzer-Stereotype mehr bemühen, um den »Saxofonpunk« als ziemlich coolen Typen zu skizzieren. Er hat das, was der Ja-aber-haben-Sie-schonmal-die-Vierundsiebziger-Aufnahme-von-Coltrane-im-Vanguard-Fraktion fehlt: Pop nämlich. Auch wenn nur ein paar alte Spex-Ausgaben wissen, was das eigentlich ist, ist es bestimmt gut. Behaupten von Pitchfork über Die Zeit bis Ostheimer Zeitung zumindest alle übriggebliebenen Musiketagen. Und das ist ja ganz richtig, schließlich rabimmelt und rabammelt es auf Alabaster DePlumes Seelenreinigermusik immer schön. Das ist auf »Come With Fierce Grace« nicht anders als auf seinen anderen Alben. Da klackern die Kappen am Saxofon. Da klimpern die Ketterln am Hals. Irgendwo knistert sicher auch ein Freudenfeuerchen. Denn das wärmt so schön von innen heraus – so wie das neue Album auf International Anthem, das ganz sicher keine »Sammlung von B-Seiten« ist, sondern ein »Körperteil« der Vorgängerplatte, aus dessen Session sich diese »neue Phase« zusammentrötet.