Allen Kwela gilt als Vorreiter der südafrikanischen Jazzmusik. Seine gitarristischen Fähigkeiten ließ er in Komposition zu einheimischen Marabi erklingen und erschuf im Zuge dessen einen verwurzelten Township-Jazz der 1970er-Jahre. Nun ehrt eine Neuauflage der 1975 entstandenen Platte »Black Beauty« sein Lebenswerk. Damals noch unter der Leitung des Gitarristen selbst und des Saxophonisten Kippie Moeketsi entstanden, vereint »Black Beauty« etliche Pioniere der Jazzszene. Was damals schon für Begeisterung innerhalb der südafrikanischen Landesgrenze sorgte, schwappte bald darüber hinaus. So verkörperte Allen Kwela einen Sound, welcher auf den Straßen Johannesburgs entstand und der sich schließlich zu einem volkstümlichen Genre entwickelte. Heute, 48 Jahre später, ist es die erste Vinyl-Neuauflage dieser ikonischen Platte, welche Jazz-Erinnerungen an einen jungen Gitarristen aus Johannesburg weckt. Die vier Tracks sind von euphorischen Polyrhythmen geladen, die sich mehrere Minuten lang entfalten. Sie klingen glücklich und unbeschwert, werden von funkigen Melodien getragen und lassen natürlich auch Allen Kwelas unverwechselbare Gitarrenakkorde nicht im Jazzigen-Getümmel zurück. »Black Beauty« ist eine von vielen Platten, die mit ihrer Neuauflage nicht nur den südafrikanischen Jazz als solches ehren, sondern dabei auch ein politisches Genre und dessen Widerstandskampf gegen ein Apartheidsystem der 1940er- bis 1980er-Jahre rekapitulieren und dabei umso hörenswerter sind.
Black Beauty