Hätte es die Brooklyner Band Bear in Heaven bereits in den 1980er Jahren gegeben, ich bin sicher, ihre Synch-Pop-Hymen von »I Love You, It’s Cool« hätten es auf jeden Soundtrack von John Hughes‘ Teen- und Rom-Com-Filmen geschafft. Mit Texten wie »I miss someone like you / I want to tell you secret things / But my lips won’t say anything« auf dem wunderbar kitschigen »The Reflection Of You« evoziert die Platte Szenarien vom High-School-Prom voller gebrochenen Herzen und Partybowle. Das Album hat dabei einen jugendlichen New Wave-Vibe, dessen Synthesizer an New Order, auf dem becken-lastigen »Sinful Nature« auch an The Smiths, erinnern. Doch es mangelt nun wirklich nicht an Bands, die Tiere in ihrem Namen zitieren (Panda Bear, Deerhunter, Grizzly Bear, …) und wohl auch nicht an Bands die in diesem 80s-Techno-Indie-Pop-Konklomerat aufgehen. Und obwohl es einige herausstechenden Ausnahmen gibt, wie etwa der verträumte Opener »Idle Hearts«, hat »I Love You, It’s Cool« einfach nicht den Wow-Effekt. Beim Versuch die poppigen Sounds der 80s zu imitieren, was ihnen zweifelsohne gelungen ist, haben Sänger Jon Pilphot und seine Bands jedoch nichts Innovatives kreiert. Doch nicht jedes Album muss innovativ sein – manche sind eben einfach nur unterhaltsam. Und dieses ist es mit Sicherheit, lässt man sich von seinen unschuldigen, psychedelischen Sounds umschwirren. Was das Album so leicht macht, ist seine Kontinuität: Jeder Song scheint in den nächsten überzugehen, so dass am Ende weniger eine Sammlung von Songs als ein homogener Track steht. Ein Beispiel wo solch ein Konzept sehr gut funktioniert hat ist das Debut-Album von The xx. Der gleiche Sound begleitete einen dort von Song zu Song, aber es war eben stets ihr Sound, etwas Originäres. Auf »I Love You, It’s Cool« ist es eher eine vorhersehbare Einfachheit als ein geniales Konzept. Aber dennoch, sie verfolgen ihre nostalgische 80er-Vision mit Vehemenz und laden den Hörer ein sich darauf einzulassen.
I Love You So, It´s Cool