Das Schöne an Trance ist, wie hemmungslos obsessiv man Sounds fortspinnen und rhythmische Effekte ausreizen kann, ohne die Musik gleich zur Ekstase zu treiben. Wenn man die Sache richtig angeht, entsteht daraus eine psychoaktive Mixtur, die sich über die Ohren in den Körper schraubt. Ein besonders erfreuliches Beispiel liefert das New Yorker Duo Brainwave Research Centre mit der EP Psychic Antenna. Durch analoge Synthesizer bekommt der Sound eine angenehm ruinöse Industrial-Note – an Hippie-Exzesse denkt hier niemand. Im Track »I Find Myself« basiert der Groove auf einem geloopten Sprachsample, das entfernt an die frühen Tape-Experimente von Steve Reich erinnert.
Drei Remixe richten die psychischen Antennen am Ende neu aus. Benedict Frey etwa lässt den Groove von »Transmitter Park« deutlich runder rollen, ohne die Essenz zu verwässern. Die Musik bleibt dabei fokussiert und hypnotisch, ihre trancehafte Wirkung entfaltet sich schleichend – mehr Resonanzraum als Kickdrum-Exzess. Psychic Antenna feuert nicht nur die Neuronen an, sondern gleich das ganze Nervensystem.

Psychic Antenna