Zwischen Palmen, Strand und LSD, beamt »Gonzo Goa: Party Music 1987-1994« einen sonnengebräunt zurück in die Anfänge einer Szene, die sich mittlerweile durch Mega-Festivals auf der ganzen Welt erschließen lässt. Die Compilation der Ende der 1980er Jahre im indischen Bundesstaat Goa entstandenen Musik, lässt dabei die Ursprünge des inzwischen in hunderte Subgenres und unter dem umbrella term laufenden »Psytrance« erkennen. Von »Mindfield Saturnalia« bis »Chris and Cosey Exotika« wird die wilde Mischung deutlich, in der der heutige Goa-Trance seine Wurzeln fand: Ein spiritueller Rest der Hippie-Ära, der sich durch ein paar in Indien verlorene Backpacker mit Musik wie Techno, House und Minimal vermischte und seinen Weg über Kassetten wieder nach Europa fand.
Der »Feel Good«-Hippie-Vibe, der den markantesten Unterschied zu anderen elektronischen Dance-Genres darstellt, wird auf der Doppel-LP verquirlt mit dem poppigen Spirit der Achtziger. Die spiritual vibrations, denen man heute auf jedem Goa-Fest in Farben und Ritualen begegnet, sind dabei aber musikalisch noch gar nicht penetrant. Eher tanzt man im Geiste auf einem kleinen Strand in minimalistischem DJ-Setting. Zwar wird die Platte modernen Goa-Feen womöglich an 150bpm und einigen Bass-Triplets fehlen, so bleibt »Gonzo Goa: Party Music 1987-1994« eine schöne Rückschau und macht Lust, wieder einmal Palmen-beschattet an ein paar Shrooms zu kauen.
Gonzo Goa - Party Music 87- 94