Review

Christian Wallumrød Ensemble

Kurzsam And Fulger

Hubro • 2016

Was braucht man für Musik? Töne, nun, im Grunde eigentlich nicht mal die. Kann aber nicht schaden, ein paar davon zur Hand zu haben. Rhythmus, da gilt eigentlich dasselbe. Und wenn man will, tun es auch einfach Geräusche, Klopfen, Zischen, Brummen. Und Stille. Der Pianist Christian Wallumrød bemüht sich in seiner Musik mit der größtmöglichen Konzentration, von all diesen Grundzutaten nur das Nötigste zu verwenden. Da können ein paar Tonfolgen, in regelmäßiger Abfolge wiederholt, durch ein paar Pausen in Form gebracht und geringfügig variiert, schon genügen, um ein Stück zu tragen. Bei Wallumrød hat man allerdings nicht den Eindruck, er wolle aus diesen akustischen Grenzgängen eine formale Spielerei machen. Es ist eher eine hochentwickelte Poesie des Kargen, die er mit seinem Ensemble auf »Kurzsam And Fulger« ausformuliert. In diesem Sinne beschränkt sich die Zahl seiner Mitspieler inzwischen auf vier weitere Musiker, die Christian Wallumrød an Trompete, Saxofon, Cello und Schlagzeug begleiten. Im ersten Stück »Haksong« begegnet man ihnen da sogar noch mit so etwas wie einer Melodie, einem Beat und einer Art Song-Struktur, die im Verlauf der Nummer jedoch über Bord geworfen werden. Von da an übernimmt die Reduktion. Ein, zwei Töne, eine Pause – mehr als das braucht es halt nicht. Und weniger? Man wird sehen.

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