Niemand schneidet Breaks so schön wie Coco Bryce. Niemand. Und für Samples gilt dasselbe. Was der niederländische DJ und Producer auf seiner aktuellen Veröffentlichung vorlegt, übertrifft selbst seine eigenen Standards. Unter Skweee und Rembetiko rubriziert Discogs I Eleni, das lediglich aus zwei Tracks besteht. Während ersteres Genre schlichte Instrumentals mit eingängiger Melodie beschreibt, lohnt sich beim zweiten ein genauerer Blick: Rembetiko steht für einen griechischen Musikstil, der Verbindungen zu osmanischen Traditionen und daraus entstandenen Subkulturen aufgreift. Kein Wunder also, dass sich beim ersten Hördurchgang Assoziationen zu Shantel und seinem Bucovina Club Orkestar einstellen, das einst griechisch-osmanische Musik einem westlichen Publikum näherbrachte.
Hier jedoch – das darf man getrost behaupten – ist nichts live eingespielt. Damit wären wir zurück am Ausgangspunkt: Coco Bryce glänzt besonders in der Auswahl seiner Samples und deren präziser Anordnung. Der Titeltrack bleibt trotz Hook skizzenhaft, wirkt durch seine Rohheit und das trockene Drumming vollständig. Auch hochgepitchte Vocals können – das weiß man spätestens seit Burial – tiefe Emotionen transportieren, selbst wenn das Stück eher nach Instrumental Hip-Hop als nach Diaspora klingt.
»Alaniara« erinnert in der skelettalen Machart seines Beats an »The Greatest Name That Lived« von Lata Ramasar, aus heutiger Sicht eine fast schon prototypische Skweee-Blaupause. Die infektiöse Hook funktioniert diesmal rein instrumental; später dengeln noch Cowbells, die »Tokyo Drift« einst populär machte. Zwei Tracks – zu cool, um dazu nur mit dem Kopf zu nicken.

I Eleni