Ein gutes halbes Jahr nach ihrem herausragenden Debüt-Album ist die in Kanada lebende Produzentin und Labelchefin Ciel alias Cindy Le mit einer neuen EP zurückgekehrt, um den Beginn ihrer Tour zu feiern. Alles auf dieser Platte ist als Kampfansage gegenüber dem Stillsitzen zu verstehen. Fünf Tracks, die es sich zwischen House und Breakbeats bequem machen, aber immer wieder Genregäste einladen, um die Party aufzumischen. »Viral Load« ist so ein Biest, das sich nicht entscheiden will, aber auch nicht muss.
Ein durchgehender Bass-Wobbler, wie ihn die coolen Kids im Londoner Süden 2008 noch gefeiert haben und der mittlerweile fast als Retro durchgehen würde, klopft permanent von hinten an den Beat, bis sich Acid in den Track schleicht und ein Vocalsample alles über den Haufen wirft. Und trotz dieser Umwege findet »Sada’s Dream« ihren gemeinsamen, verschwitzten Nenner. Jede Idee und jeder Sound unterwirft sich dem Gedanken, tanzbar sein zu müssen. Das Highlight findet sich aber auf der B-Seite. Der vierte Track, »Bubble Gum Pop«, stiftet nicht nur in Sachen Titel Verwirrung. Sehnsüchtige Vocals pressen sich über einen blubbernden und hüpfenden Beat, der an »Donkey Rhubarb« von Aphex Twin erinnert. Oder um es mit einem Fan auf Instagram zu sagen: »B2 has me feeling like I’m in SpongeBob’s world«.
Sada's Dream