Review

Dauwd

Heat Division

Pictures Musik • 2013

Nach seiner vielversprechenden Debüt-Single »Could It Be/Shimmer« und der gleichermaßen bemerkenswerten »What’s There«-EP aus dem Jahr 2011 ist es in Sachen Releases ruhig geworden um Dauwd al-Hilali. Mit neuem Material hat sich der in Wales aufgewachsene Halb-Iraker, dessen Vorname und Künstleralias identisch sind, seither zurückgehalten – von seinem 2012er Remix für Jack Dixon einmal abgesehen. Das lang ersehnte Comeback feiert Dauwd nun endlich mit der »Heat Division« EP, einer Sammlung von vier Tracks, die den jüngsten Veränderungen in der britischen Bassmusik Rechnung tragen. Wo vorher der Einfluss von UK Garage den atmosphärisch-warmen, melodischen Sound des Wahl-Londoners prägte, dominieren nun die treibenden Rhythmen von House und Techno. Besonders deutlich markiert diesen Wandel der Titeltrack »Heat Division«, der durch die Kontrastierung von druckvoller 4/4-Straightness und gewichtiger Bassline mit schrägen Synth-Triolen zu bestechen weiß. Ein ähnliches Arrangement findet sich auf »Aqueous«, wo es jedoch die triolischen Percussions sind, die dem geradlinigen Beat entgegenlaufen. »Silverse« wiederum entführt den Hörer mithilfe schwereloser Pads und spaciger Analog-Synths in den Breakdowns auf eine kurze Odyssee zu den Sternen, um ihn dann mit einem schlagkräftigen House-Beat wieder zurück auf den Tanzboden zu holen. Abschließend lässt das schwelende »And« die vertrauten Garage-Referenzen und organische Ästhetik der früheren Produktionen noch einmal aufschimmern, bevor die EP endet, die in Dauwds Diskographie durchaus als Vorgänger seines Meisterstücks eingehen könnte.