Review

Dauwd

Theory Of Colours

Technicolour • 2017

Auch wenn die Melodik, der melancholische Einschlag quasi von Tag 1 an die Fasson von Dauwd entscheidend mitbestimmten, so gab es doch bereits in frühen Tagen einen einschneidenden Bruch, weg von UK Garage hin in housigere Gefilde. Auf dem nun erscheinenden Debütalbum treibt Dauwd dies seinem bisherigen Höhepunkt entgegen. Auffällig ist die unheimliche Geradlinigkeit, die dieses Album ausmacht. Obwohl die Tracks allesamt einem ähnlichen Muster folgen wirkt seine Arbeit als Ganzes ungemein vereinnahmend. Musikalisch spielt Dauwd hier seine ganze Klasse aus. Balearic, Kraut-Rock und Jazz-Nuancen wird mehr Platz eingeräumt, als das auf seinen Singles bisher der Fall war. Dabei umschifft Dauwd gekonnt potenzielle Überzuckerungen und schweift zwischen Late-Night-Affären und sommerlichem Liegestuhl-Flair umher. Tracks wie »Macadam Therapy« oder »Unconscious« ist dabei ein schleppender Rauschzustand gemein. Beim Hören der Platte geht die Zeit gefühlt ein bisschen langsamer. Müsste man »Theory Of Colours« einen Stempel aufdrücken, es wäre wohl der sommerliche Sonntag im Park, die Afterhour oder der Strand. Eigentlich verwunderlich, dass er es damit auf Ninja Tunes Single-Imprint Technicolour quasi nur an den Katzentisch schafft. Aber vielleicht hat er da ja in baldiger Zukunft auch noch ein Ass im Ärmel.