Review

DJ Black Low

Uwami

Awesome Tapes From Africa • 2021

DJ Black Low ist für Amapiano am ehesten das, was DJ Python für Reggaeton und an ihn angrenzenden House ist. Bei diesem einen Vergleich aus westlicher Sicht soll es bleiben, steht das vor allem in Südafrika populäre Genre, das dort längst den Weg aus den Townships in den Mainstream geschafft hat, doch ganz hervorragend für sich allein. Die Kommerzialität, die ihm dieser Prozess zwangsläufig verlieh, reduziert der 20-jährige Producer auf »Uwami« auf homöopathische Dosen. Und das, obwohl er zuvor Hip Hop und, wie er es ausgedrückt, »kommerziellen House« aus seinen Geräten holte. Die große Reizüberflutung bleibt durch die Bank aus, grell oder überladen klingt kleiner der elf Tracks. DJ Black Low verlässt sich zuvorderst auf die Wirkmacht seiner perkussiven Loops und weiß damit die richtigen Verbündeten an seiner Seite. Und droht das ein oder andere Stück doch mal in die Monotonie abzudriften, stehen zahlreiche Feature-Gäste – manchmal gleich mehrere pro Titel – parat, deren Vocals entweder prominent im Vordergrund stehen wie auf dem eindringlich beschwörenden Opener »Jaiva Low« oder sanft hallend hinter den Rhythmus zurücktreten wie auf dem hervorragenden »9 Days«. Atmosphärisch hat all das nichts von ausgelassener Feierstimmung, vielmehr setzt »Uwami« mit seinen Snare-lastigen, verschachtelten Beats und bedrohlich grollenden Melodiebögen einen relativ ernsten Kontrapunkt – höre »Downfall Revisit« oder »Alone in a Dark« – zu dem, was man im globalen Norden typischerweise unter südafrikanischer Tanzmusik verstehen würde.