Review

DMX Krew

You Exist

Hypercolour • 2016

Edward Upton aka Ed DMX aka DMX Krew ist schon eine ganze Weile im Geschäft. Und hat sich wahlweise einen Namen als Spaßmacher oder schlicht als stilbewusster Nachlassverwalter in Sachen Electro und verwandter Achtziger-Soundsignaturen gemacht, wobei er sich nie zu schade war, die cheesiness seiner Inspirationsquellen stark herauszustreichen. »You Exist«, mit dem der Brite seinen Einstand auf Hypercolour feiert, fährt die sonst gern dominant-fetten Electro-Anteile etwas zurück und probiert sich an einem House-Entwurf, der sich überwiegend als instrumentaler Synthiepop geriert. Ein Pop wohlgemerkt, in dem sich Melancholie auf Detroit reimt und die ein oder andere Verneigung in Richtung Vorbilder wie Drexciya ebenfalls Eingang in die Produktion gefunden hat – so ganz ohne Electro geht es dann eben doch nicht. In erster Linie aber scheint sich Upton diesmal am Yellow Magic Orchestra orientiert zu haben, was sich in eleganten Arrangements und präzise abgezirkelten Ohrwurm-Melodien niederschlägt. Handwerklich macht er alles richtig, kommt allerdings über eine grundsolide Hommage nicht wirklich hinaus. Die ist dafür so charmant, dass man sich in ihrer Gesellschaft gern die Zeit vertreibt. Auch wenn am Ende nicht viel davon hängen bleibt.