Einfach mal vor MPC und Laptop stellen und produzieren; einen Song bauen, warum nicht? »Generation Y Not« ist der passende Titel einer bald auf Jaxart Records erscheinenden Compilation, die sieben junge Beatmaker aus L.A. feautered – vereint durch den DIY-Spirit. Dreams, 20 Jahre alt, ist einer davon. Anfang März hat er seine zweite EP digital über Bandcamp veröffentlicht. Wie schon bei seiner ersten EP »Feelings 4 You« steht der Funk im Mittelpunkt der Produktion. Dreams nimmt die Einflüsse aus 80s Funk und anderer Dance-Musik, welchen er im Wohnzimmer seiner Eltern ausgesetzt war, zerschnippelt sie und setzt sie zwischen Drum-Breaks, Xylophon- und Saxophon-Loops. »Als ich Teenager war, habe ich aufgehört die Musik meiner Eltern zu hören, aber als ich angefangen habe Musik zu machen, war das erste, was wieder auftauchte eben dieser Sound«, sagt Jesse Pimenta aka Dreams. Auf der »Flyte EP« entsteht so allerfeinster Retro-Kitsch: Dazu könnten David Hasselhoff durch den Sand rennen, Don Johnson einen Koks-Dealer jagen oder ein paar Babes in grellen Bikinis vor einem Ferrari Testarossa posieren. Bei Dreams schimmern die Drums. Orgeln, Harfen, Gitarren und was da noch so alles Glamour verbreitet, machen aus der »Flyte EP« ein kantenloses Gemisch Klitzer-80s-Future-Wonky-Funk. Das ganze ist viel sanfter produziert als bei Com Truise, dessen Sound am ehesten mit dem von Dreams vergleichbar ist. Die Highlights sind der erste (»Charms«), der mittlere (»Secrets Of Sin«) und der letzte (»Flyte«) Song, dazwischen passieren trotzdem Dinge, die danach schreien auf einem »richtigen« Album veredelt zu werden.
Hudson Mohawke
Cry Sugar
Warp