Der verlorene Sohn – er kehrt zurück. Über zehn Jahre ist es her, dass der New Yorker Produzent Drew Lustman alias FaltyDL zuletzt Musik über Planet Mu veröffentlicht hat. Damals fügte er dem abebbenden britischen Post-Dubstep-Hype seine eigene Übersee-Note hinzu, kratzte gekonnt an Jungle, Rave und R&B. Es folgten rastlose Jahre: von Label zu Label, von Genre zu Genre – ohne je wirklich ratlos zu wirken. IDM, Songwriter-Platten, Ambient-Exkurse: FaltyDL hat sich nie wiederholt, aber auch selten zurückgeblickt.
Dass er das Nachhausekommen nun nicht mit einer lauwarmen Soundkopie seiner frühen Planet-Mu-Zeit begeht, ist aller Ehren wert. Stattdessen erforscht er auf In the Wake of Wolves einen nervösen, von Trance durchzogenen Hyper-Pop, der Techno gerne in knallbunten Extremen denkt, aber nie in bloßem Gehämmer versackt. High-pitched Vocal-Samples schlängeln sich durch funkelnde Y2K-Soundwelten, während rhythmische Verwerfungen und glitzernde Synths einen euphorischen Überfluss erzeugen – ein Soundtrack für alle, die ihre Bildschirmzeit eigentlich reduzieren wollen, aber dann doch dranbleiben. Warum auch rausgehen? In diesen 45 Minuten scheint die Sonne ohnehin durchgehend.
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