Die etwas älteren Gamer in der Leserschaft werden sich vielleicht noch an ein Add-On für ihren Gamepad erinnern, dem das Videospiele-Netzwerk IGN bei der Einführung 1997 attestierte: »it adds an unusual burst of arcade ecstasy to the game«. Die Rede ist vom Rumble Pak, dessen Haupteigenschaft war, den Steuerknüppel bei jeder erdenklichen Situation stark vibrieren zu lassen. Was heutzutage zur Grundausstattung eines jeden Controllers gehört, war Ende der 1990er Jahre ein echtes Highlight und wurde auch gleich von den Konkurrenten des damaligen Innovators Nintendo kopiert. Was das nun mit dem britischen Produzenten Ghost Mutt zu tun hat? Der hat schlicht seine 12inch so genannt und selten passte ein zunächst wahllos gewählter Titel so gut wie »Rumble Pak« zu seinem neuen Release. Ähnlich der damaligen technischen Neuerung für alle Home-Gamer wackeln auch die vier Songs seiner neuen EP was das Zeug hält: fette Basslines und ein stetes Umschalten von Halftime auf Doubletime sorgen dafür, das der Kopf vor lauter Nicken nie aus der Ruhe kommt. Der Humor der »Sweat Mode EP« wurde ersetzt durch Schichten um Schichten von futuristisch anmutenden Synthsounds, die dem einen oder anderen etwas zu chaotisch sein könnten, zumal sich auch hier die gepitchten Vocals wieder hinzugesellen und alles noch ein bisschen anstrengender machen. Wem es gelingt, das ganze im Kopf zusammenzuhalten, der wird viel Freude daran haben. Auch wenn es diesmal weniger zu lachen gibt – es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich das nächste größere Indielabel Donky Pitch dieses Talent wegschnappt.
Rumble Pak