Review

Ghost Mutt

Sweat Mode EP

Donky Pitch • 2012

Ghost Mutt ist noch ganz klein. Noch kennt ihn keine Sau. Gerade erst hat er auf dem kleinen, erst 2009 gegründeten Label Donky Pitch seine erste eigene EP veröffentlicht. Das erste Release des Labels aus Brighton war eine Split-EP von Slugabed und eben Ghost Mutt aus dem Jahre 2010. Wie wir alle wissen, nennt Slugabed seit letztem Jahr Ninja Tune seine neue Heimat – wenn Donky Pitch also mal keine Talentschmiede ist. Mit der Sweat Mode EP schlägt Ghost Mutt jedenfalls voll in die derzeit omnipräsente Kerbe von Vocalsample-geprägter, amerikanisch beeinflusster, 808-geschwängerter Bassmusik, die Musikmarkt derzeit ja überschwemmt – zwar mit mehr HipHop als Booty Bass oder Footwork, aber hinsichtlich dieser Inflation ist die Tatsache, dass sich die vier Songs der Sweat Mode EP sofort ins Gehirn brennen wie heiße Eisen auf Schäfchenhaut. In all der sonst gängigen DJ-Coolness ist Humor eine seiner großen Stärken: allein die Geschichte hinter Sweat Mode lässt einen schmunzeln, denn für die EP verwendete der Produzent fast ausschließlich Samples des schmierigen 90s-R’n’B-Sängers Keith Sweat. Zudem deckt Ghost Mutt in der kurzen Spielzeit von insgesamt 12 Minuten eine außergewöhnlich hohe emotionale Bandbreite ab, wie man sie aus diesem Genre nur selten gewohnt ist. 2012 könnte das Jahr von Ghost Mutt werden.

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