Review

Graciela Maria

Many Places

Project: Mooncircle • 2011

Gibt es einen besseren Titel als Many Places für ein Album, welches auf Reisen durch die ganze Welt entstanden ist? Die Rede ist vom Erstlingswerk der Mexikanerin Graciela Maria. Der erste Track Santa Ana Afternoons kommt gleich gediegen mit tiefem Bass, Live-Schlagzeug, Streichern und Gracielas starker und dennoch einfühlsamer Stimme daher. Dass sie seit ihrer Geburt singt, hört man sofort. Eigentlich hat Frau Maria ihre Wurzeln in der mexikanischen Elektronik Szene und so wundert es nicht, dass sie in New York ein Konzert des Berliner Produzenten Robot Koch in New York besuchte. Irgendwie haben die beiden seither zueinander gefunden und machen seitdem gemeinsam Musik. Graciela war auch schon auf mehreren Robot Koch-Releases zu hören. Für Many Places allerdings hat sich Robot Koch noch seinen Kumpanen Sneaky (Fingathing, Ninja Tune) an Board geholt, und zusammen haben die drei etwas wirklich großartiges gezaubert. Das zehn Songs starke Album ist einzuordnen bei den Genres Folk, Electronica, Indie Pop. Graciela Maria hat nicht nur stimmlich einiges zu bieten, ihre Lyrics sind manchmal zwar nicht ganz einfach und lassen dem Hörer enorm viel Raum zur Interpretation, fügen sich aber in die Musik mehr als perfekt ein. Insgesamt ist Many Places ein ruhiges Album – einziger Ausreißer ist Through The Night, ein Dubstep-Kopfnicker, der deutlich elektronischer als der Rest der Platte ist.