Review

Håkon Stene

Lush Laments for Lazy Mammal

Hubro • 2014

Der norwegische Perkussionist Håkon Stene gehört zu einer neuen Generation von Musikern, die sich der Neuen Musik verschrieben haben. Solo und als Mitglied von Ensembles wie asamisimasa oder Pantha du Prince & The Bell Laboratory erkundet er verschiedenste Verknüpfungen zwischen komponierter, frei improvisierter und »nichtakademischer« elektronischer Musik. Für sein jüngstes Album »Lush Laments for Lazy Mammal« lässt er die Sache sehr entspannt angehen. Statt schriller Klänge und dissonanter Töne hat er eine Auswahl von ruhig fließenden, fast durchweg harmonischen Kammermusikstücken versammelt, die dem Titel der Platte mehr als gerecht werden. Wobei gar nicht einmal jeder Titel nach einer Klage klingt, eher nach besinnlichem Verharren, gelöster Rückschau oder Einfach-mal-laufen-Lassen. Eine Art »thinking man’s lounge music«, wenn man so möchte – was durchaus als Kompliment gemeint ist. Die Briten Gavin Bryars und Laurence Crane sind als Komponisten ebenso vertreten wie Håkon Stenes Landsmann Christian Wallumrød, der in seinem Stück »Low Genths« den obertonreichen Klavierpart selbst spielt, über weite Strecken im Dialog mit dem Vibraphon. Dies ist Neue Musik, die freundlich auftritt, ohne unverbindlich-wattig daher zu kommen – stattdessen Wohlklang mit Biss.

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