Joanne Robertson ist eine dieser UK-Stimmen, bei denen das Aufregendste nicht im Offensichtlichen liegt. Schon auf ihren gemeinsam mit Underground-Ikone Dean Blunt aufgenommenen Platten hat die auch als Malerin arbeitende Künstlerin deutlich gemacht, dass Musik, die mit zarten Fragezeichen spielt, bei der Stimmen und Instrumente im Nebel verschwinden, am nachhaltigsten unter die Haut geht. Ihr neues Album führt nun all das zusammen, was in den letzten Jahren nur angedeutet wurde.
Was zwischen jedem Gitarrenanschlag passiert – genau da, wo der leichte, ausfadende Hall die meisten Emotionen transportiert und Botschaften versteckt –, dort darf man es sich auf dieser Dreiviertelstunde voller doomy Nebel-Folk und Geisterballaden besonders bequem machen. Ihre mehr denn je an Grouper erinnernden Gitarrensongs (let’s be fair: Es gibt dramatisch schlechtere Referenzen, mit denen man hausieren darf) erheben sich stärker als die Miniaturen und Skizzen auf dem schmerzlich schönen Vorgänger Blue Car. Das liegt auch an Kollege und Cellist Oliver Coates, mit dem sie gleich drei Songs, inklusive des Highlights »Gown«, aufgenommen hat.

Blurrr

