Review

Malachi Thomson

The Seventh Son

Mad About • 1980

Im Hause Mad About Records machen sie bekanntermaßen astreine Arbeit und liefern sie kontinuierlich Jazz-Wunderwerke ab. Das ist auch diesmal nichts anders. Statt Brazil liegt der Fokus diesmal auf einem Freebop-Opus aus dem Jahr 1981. Malachi Thompson verbindet auf dieser Einspielung, seinem ersten Solo-Release, eine wilde Mischung an Strömungen und Ideen. Es trifft eine Rhythm and Blues geschulte Schule auf die revolutionären Ideen des Chicagoer AACM, auf Avantgarde Jazz und Spiritual. Dann wiederum liegt dem Ganzen ein deutliches Hard Bop-Fundament zugrunde, das um Spielfreude und Offenheit erweitert wurde, um die Möglichkeit sich aus dem starren Korsett zu befreien. Und nicht ganz ohne Grund fällt das hier alles in eine Zeit als auch der Neo-Straight-Ahead en vogue wurde. Man merkt: »The Seventh Son« ist eine Weggabelungsplatte, die als großer Platz die sternförmig zulaufenden Straßen vereint. Das Ergebnis ist vor allen Dingen eins: sehr lustvoll. Funky und swingy, viel Fusion, aber auch streckenweise Latin- sowie Brazil-Bezüge in der Rhythmik. Tanzbar wie eine Disco-Platte, gleichzeitig nicht zu überdreht, sondern auch schlichtes Plattenspieler-Gold. Ich meine: Die Platte heißt »The Seventh Son« und in der Bibel ist das Gad. Und Gad ist hebräisch und bedeutet Glück. Und mehr muss man dann auch nicht wissen.