Review

Masha Qrella

Analogies

Morr Music • 2012

Was lange wärt, wird endlich gut. Sieben Jahre sind inzwischen seit dem letzten regulären Album von Masha Qrella ins Land gezogen. Und scheinbar ist sowohl die Erwartungshaltung als auch die Gerüchteküche rund um »Analogies« so dermaßen explodiert, dass Maurice Summen sich im Promotext tatsächlich dazu hinreißen ließ, das Album als das Berliner »Chinese Democracy« zu beschreiben. Gott-sei-Dank sind die zehn neuen Songs in keiner Weise so enttäuschend wie das Werk von Axl Rose. Auch stilistisch hat Qrellas Musik natürlich so rein gar nichts mit Poser-Rock zu tun. Vielmehr haben wir es hier mit der hohen Schule von unwiderstehlichem Pop, persönlichen Texten und nur den besten Referenzen der Musikgeschichte zu tun. Qrella paart die Verschrobenheit einer Justine Electra mit den Songwriting-Skills von Cass McCombs und kreuzt beides dann mit dem fluffigen, aber tanzbaren Pop-Appeal von The Whitest Boy Alive. Ihre Postrock-Vergangenheit mit Contriva und Mina hört man an einigen Stellen zwar noch heraus, aber gerade die Kompaktheit der Songs machen ihre Stärke aus. Weder Geplänkel noch übersüßte Radio-Kompatibilität – stattdessen alles auf den Punkt, so wie es sein sollte, ohne aber kalkuliert oder angestrengt zu klingen. Nein, gerade die in Musik gegossene Lässigkeit ist die große Stärke von »Analogies«.