Review

Spirit Fest

Bear In Town

Morr Music • 2023

Mit »Bear In Town« erscheint bereits das vierte Album des Projekts von The-Notwist-Sänger Markus Acher und dem japanischen Duo Tenniscoats, die auf leisen Sohlen zusammen mit Cico Beck und Mat Fowler weiter an ihrem unaufdringlichen Indie-Pop-Entwurf feilen. In nur sechs Songs führen Spirit Fest vor, wie unerhört gut sie alle inzwischen aufeinander eingespielt sind und wie sanft man durch gemeinsames Musizieren Optimismus verbreiten kann. »Kou-Kou Land« und »Lost & Found« sind typische Tenniscoats-Songs, die verspielt und zuckersüß Paradebeispiele für das japanische »Kawaii« bieten. Bei »In Our House« ist man fast verwirrt, dass die zerbrechliche, beinahe geflüsterte Stimme Achers nicht »Pick up the phone…« oder andere Notwist-Lyrics ins Mikro haucht, und »Like A Plane« von Achers Solo-EP gleichen Namens aus dem letzten Jahr ist hier in einer neuen Version zu hören, die genauso melancholisch, aber voller instrumentiert ist. Auf »Hill Blo« mit tiefenentspanntem Bossa-Nova-Vibe und dem Titelstück singt dann wieder Tenniscoats-Frontfrau Saya in ihrem unnachahmlichen, kindlichen Verve und zaubert so wohl jedem Miesepeter ein Lächeln auf die Lippen. So einfach kann es klingen, die Schwere der Welt gegen die Leichtigkeit des Moments zu tauschen.