Review

patten

Ψ (Psi)

Warp Records • 2016

Das geheimnisvolle Londoner Duo patten macht mit »Ψ (Psi)«“ da weiter, wo »Estoile Naiant« 2014 aufgehört hat, nämlich bei der Erkundung der verschlungenen Pfade abstrakter und dekonstruierter Club Musik zwischen Grime, UK Bass Music, Techno und Footwork. Auf ihrem dritten Album montieren die beiden Musiker kristallklar, gläserne und oftmals gefroren wirkende Töne auf tiefste Bässe, warme fließende Texturen und abstrakt komplexe Rhythmen, Photeks Klingen-Klänge auf hektische Rückwärts- Beats und -Sounds mit sakral und kultartig anmutendem, ja beschwörenden, elektronisch bearbeiteten Sprechgesang. Zuckende metallische Digital-Percussion, Stroboskop-Beats und Wobble-Bässe mischen sich mit modernster Psychedelik jenseits jeglicher Kiffer-Teilnahmslosigkeit, grauen Industrial-Atmosphären, der grellen Hyperaktivität eines Aphex Twin und tiefgründigen Dub-Elementen zu einer hell schimmernden experimentellen Tanzmusik, atemlos gehetzt und technisch absolut versiert. Erstaunlich ist, dass pattens Musik dabei nie kalt oder technokratisch klingt, sondern es stets schafft, spannende und bisweilen sogar cinematische Atmosphären zu erzeugen, und deshalb zusätzlich zum Hören mit Kopfhörern einlädt.

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Patten
PSI
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