Review Electronic Klassik

Pitreleh

Pitreleh

Important • 2013

Die Musiker Duane Pitre und Eleh sind große Freunde des Drones. Nicht in der Spielart, die Frequenzen als Trommelfell plättende Schwingungskörper begreift, sondern eher in der ruhigeren Form, die einem Klang zunächst nachlauscht, bevor sie ihn allmählich zu bearbeiten beginnt. Die Grande Dame der Drones, Éliane Radigue, dürfte beiden als Inspirationsquelle gedient haben, vor allem Eleh gibt sich in seinen Solowerken als ihr Anhänger zu erkennen. Im Vergleich zu Radigues auf die Spitze getriebener Askese ist der Drone-Ansatz, den Duane Pitre und Eleh mit ihrem schlicht Pitreleh genannten Projekt verfolgen, fast schon eine Pop-Version davon. Das heißt nicht, dass sie mit Melodien zum Mitsingen arbeiten, aber in den beiden langen Stücken gibt es sich langsam entfaltende Harmonien, die wie fest ineinandergefügt umeinander kreisen (»Vibration: Sine Pools«) oder sich sachte über einem obertonreichen Bass erheben (»Enclosure: Wave Ramp«). Fast eingängig, könnte man sagen. Zugleich eignen sich die Stücke gut, um den feinen Unterschied zwischen dieser Form von Drone und Ambient zu verdeutlichen. Wo Ambient meist mit dem heute überall gerne großzügig eingesetzten Hall arbeitet, sind diese Stücke in ihrer Akustik fast trocken. Sie erhalten ihre Tiefe durch fein austarierte Dynamik und sind nicht auf simulierte Resonanzen angewiesen. Vor zehn Jahren als kleine Vinyl-Edition bei Important erschienen, gibt es jetzt eine Neuauflage als Kassette. War aber auch überfällig.

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Pitreleh
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