Wenn man sich das musikalische Œuvre der RAH Band sowie ihre visuelle Ästhetik zu Gemüte führt, drängt sich ziemlich schnell der Begriff des Afrofuturismus auf. Diese auf Rush Hour wiederveröffentlichte und tatsächlich von 1983 stammende Single bildet keine Ausnahme. Schon im Namen schielt »Messages from the Stars« sehnsüchtig ins All, gibt sich tatsächlich aber gänzlich fleischlichen Gelüsten hin: »I get messages from the stars, when you’re making love to me, I get messages from the stars, you must be from another galaxy«, singt eine hallende, der legendären »Spacer Woman« nicht unähnliche Frauenstimme. Der Weltraum dient also nur als schnödes Vehikel zur Illustration hochqualitativen Liebesspiels. Und auch um Afrofuturismus handelt es sich keineswegs: Die RAH Band stammt mitnichten aus den USA, sondern ist das Projekt des 1943 in Stockton-on-Tees geborenen weißen Briten Richard Anthony Hewson – RAH.
Dass sie keinen revolutionären ideologischen Unterbau hat, macht die Musik aber keinen Deut schlechter. Der Titeltrack entfaltet in allen drei Versionen sein Potenzial und spult vor dem inneren Auge die grellen Leuchtreklamen der Achtziger ab. Ein wenig wie Onras Beatmaker-Epos »Nobody Has to Know«, nur eben wirklich aus den Achtzigern. Der »Long Wave Mix« fokussiert sich auf den Gesang und die Poppigkeit, der »Astro Mix« nimmt sich Zeit für spielfreudige Drumbreaks und virtuose Synthesizer-Jams, der »Short Wave Mix« fällt etwas kürzer aus. Und die Bassline, die hält eh alles zusammen, immer.

Messages From The Stars