Vor mehr als tausend Jahren kam das Volk der Bantu von Ostafrika nach Indien, einige als Händler, andere als Sklaven. Ihre Riten, Gebräuche und auch musikalischen Stile vermischten sich mit denen der indischen Region Gujarat. Der in den USA geborene, in Indien aufgewachsene und nun in London lebende Musiker Sarathy Korwar bringt die Musik der Sidi nun einem westlichen Publikum näher. Korwar, ein klassisch ausgebildeter Tablaspieler, fertige Field Recordings der Sidi Troupe of Ratanpur an. Deren trance-artige Vocals und Percussion bilden die Basis der neun Stücke auf »Day to Day«. Mit Unterstützung von Four Tet und Gilles Peterson konnte Sarathy Korwar obendrein eine multinationale Band mit zwei Italienern und zwei Engländern formieren. So trifft Sufi-Musik auf Jazz, afrikanische Polyrhythmik auf E-Gitarre, Fender Rhodes und Saxophon. Die dröhnende Bassklarinette von Shabaka Hutchings (Sons of Kemet) schält sich immer wieder aus diesem hypnotischen Mix, ist glücklicherweise aber nur selten dominant. Der Einfluss von Spiritual-Jazz-Göttern wie Alice Coltrane schwingt stets mit, abgefedert von einem sanften, Ninja-Tune-typischen Hang zu experimentellen Grooves. Essential Listening, auch für Weltmusik-Skeptiker.
Day To Day