Review

Sea Of Bees

Orangefarben

Heavenly • 2012

Es ist nur ein Jahr her seit Julie Ann Bee mit ihrem Debutalbum »Songs for the Ravens«für Aufsehen sorgte. Der unprätentiöse, perkussive Gesang, dieser non-chalante Umgang mit dem Mikrofon, machte ihr Debut vor allem deshalb interessant, weil sie es verstand, ihre Stimme als Instrument einzusetzen. Das soeben erschienene »Orangefarben« darf da im besten Sinne nicht als Folgealbum verstanden werden. Lyrisch und stilistisch um Jahre gereift, so scheint es, legt sie nun eine ausnahmslos textlich bestechende Platte vor, bei der die Arrangements und Sounds zwischenzeitlich schon mal in der Bedeutungslosigkeit versinken. Der Opener »Broke« fungiert dabei als Vorwort, worauf die folgenden zehn Liebeslieder eine Beziehung von allen Seiten durchexerzieren. Es ist ein egozentrisches Werk und es tut gut daran. Vor allem die unfassbare Direktheit, mit der sie auf den ebenso direkt betitelten Songs (»Broke«, »Take«, »Gone«, »More«, »Give«, usw …) das Ende einer Beziehung besingt, macht »Orangefarben« zu einem bestechenden Break-Up-Album, dass gar nicht so sehr nach der Julie Ann Bee des vergangenen Jahres klingt und dafür selbst die besten Ausreden liefert.