Review Electronic

Sina.

From Love To Dust EP

Project: Mooncircle • 2011

Der nordirische Beatbauer Barry Gordon aka Sina. bastelt seit 2009 an seiner ganz eigenen Definition von Hip Hop. Ein wichtiger Aspekt seiner Produktionsweise ist die Berücksichtigung der emotionalen Komponente, frei nach dem Motto: wenn es dich nicht berührt, taugt es nichts. Auf seiner neuen EP From Love To Dust findet man ruhige und mit einem Hauch »Pop« versehene Abstract-HipHop-Tracks, die sich vor vermeintlichen Größen dieser musikalischen Spielart keineswegs zu verstecken brauchen. Sehr persönlich baut sich der Titeltrack um ein R’n’B-Sample auf. Auch auf Remembrance zieht es Sina. vor, den entspannten Weg zu gehen, was, trotz Querflöten-Samples und verträumt hallenden Gesangsflächen, sehr gut klingt. Auf Just Shoot hingegen wird es doch schon etwas funkiger: das Tempo wird etwas angezogen, das Sample wirkt sehr agil, und der Song ist dadurch schon fast tanzbar – eben auf eine sehr zurückgelehnte Art. Der EP schließen sich drei Remixe des Titelstücks an, die vom Schweizer Talent Gards From KC und den beiden Briten Kelpe und Soosh stammen. Kelpes Remix rückt ein Synthie-Loop ins Zentrum und verleiht dem Song in seiner Version ungeahnte Funk-Qualitäten. Sooshs sehr schöne Verarbeitung von From Love To Dust hingegen kommt noch ruhiger als das eigentliche Stück daher und macht schon fast einem gewissen Trentemøller Konkurrenz. Kryptisch wird es dann beim viel gelobten Produzententalent aus Zürich, der sich bei seinem Remix eher Flying Lotus zum Vorbild genommen haben wird. Alles in allem eine sehr gute EP eines Künstlers, auf dessen zukünftige Veröffentlichungen man sehr gespannt sein darf.