Review

Sissi Rada

Aporia

STROOM 〰 • 2024

Die Harfe ist eines der ältesten Instrumente. Je nachdem, wen man fragt, soll sie mehr als 5.000 Jahre auf dem hölzernen Buckel haben. Dass sie für eine solche Langlebigkeit mehr auf dem Kasten haben muss, als nur der Soundtrack zum Traubenfuttern zu sein, liegt auf der Hand. Eine Künstlerin und Musikerin, die ihre Karriere der Harfe gewidmet hat, ist die in Berlin lebende Griechin Sissi Makropoulou. Unter dem Namen Sissi Rada veröffentlicht sie ihr drittes Soloalbum »Aporia« erstmals auf dem belgischen Label STROOM 〰, das als Umschlagplatz für abseitige europäische Musik zur idealen Heimat für ihre Vorstellung von zeitlosem, minimalistischem Outsider-Pop wird. Getragen von ihren Harfen und einem in die Jahre gekommenen Prophet-5-Synthesizer manövriert sich Sissi Rada durch zehn manchmal nur angedeutete Songs. Es bleept, pluckert und tropft, alles bleibt in Bewegung. Zusammengehalten werden die Stücke von ihrer Stimme, die mal roboterhaften Sprechgesang emuliert (»Sappho«, der einzige Song, der nicht auf Griechisch vorgetragen wird), sich dann wieder, wie in »Sunnefo«, auf himmlische Weise ausbreitet und sich wie eine warme Decke über das gesamte fragile Soundkonstrukt legt. Der Applaus für »Little Party« ist berechtigt.

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Sissi Rada
Aporia
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