Review

Squarepusher

Ufabulum

Warp • 2012

Er ist zurück. Die Band wurde auf dem Shobaleader-Schlachtfeld gelassen – vom ProgRock geschunden und 80s Pop verstrahlt –, der solistische E-Bass mit Kabeln und Sequenzern erwürgt. Tom Jenkinson, das große Chamäleon der Musikwelt, kündigte an, wieder das zu machen, was er immer gemacht hatte und wofür ihn all die Elektroniker verehren. Er hat sein Wort gehalten und vehement gebrochen. Die Ankündigung hieß »aggressiv und melodiös« und wird in aller Konsequenz umgesetzt. Wer jedoch dem copy/paste-Mythos der Medien aufsitzt, Squarepusher kehre zu seinem klassischen Sound zurück, darf sich auf eine Abreibung mit großflächigen blauen Flecken gefasst machen. So unbegreifbar der Titel seines 13.Albums, so ungreifbar die Stilmenge, welche der Engländer über sein Minenfeld streut. Subbässe im Acidgewitter, Pacman beim Sex mit Lindwürmern und hymnische Melodiebögen im Dissonanz-Nahkampf, orthopädisch besorgniserregende Breaks, die »Springfield Story« in Zeitraffer und Rave auf Hochgeschwindigkeitsgeschossen. Und alles zugleich. Kitsch und Sternenkrieg liegen bei Squarepusher nah beieinander. Der Klangraum rauscht voller Clusterbomben mit rosa Explosionsflammen. »Ufabulum« ist bestialisch, ekstatisch und unerschöpflich. Dies ist das Ende der elektronischen Musik.