Review

Step Brothers (Alchemist & Evidence)

Lord Steppington

Stones Throw • 2014

Beschreibungsversuche für dumme Musikjournalisten: Ein Album von Evidence und Alchemist klingt wie ein Album von Evidence und Alchemist. Soll heißen: keine großen Überraschungen. Aber auch keine großen Enttäuschungen. Der Rapper und der Produzent sind zusammen aufgewachsen, liefen schon damals gemeinsam durch die Straßen von Süd-Kalifornien und rappten. Hip Hop-Romantik vom Feinsten. Der logische Schluss nach eigener Aussage ist da eine Platte wie »Lord Steppington«. Kopfnickersound von vorne bis hinten. In »Swimteam Rastas« verarbeitet Alchemist irgendeinen Beat von MF Doom aus der King Geedorah-Phase, dreht das ganze Stücke aber noch ein wenig dramatischer. Direkt runter geht dann »Step Masters«, während da irgendwas unheilvoll vibriert. Die Lyrics von Evidence bleiben manchmal hängen, manchmal nicht – das passt zur Ausgangslage dieses Album. »Lord Steppington« ist dabei tatsächlich wie ein entspannter Abend mit den Kumpels auf dem Sofa. Dazu passt auch die Geschichte aus dem Pressetext, dass einfach jeder als Feature auf diesem Album landete, der gerade vorbeischaute. Wirkliche Aufregung passiert hier nicht. Das ist mehr so die gelieferte Pizza des Hip Hop – geiler als das Zeug aus der Tiefkühltruhe, kommt aber nicht an die aus dem Steinofen ran. Der Fettgehalt passt aber. Also, hinpflanzen und diese Platte einfach genießen. Zum Vergessen wird der Abend nicht. An diese Stunden wird sich jedoch auch nicht besonders oft jemand erinnern.