Review

Submerse

Tears EP

Project: Mooncircle • 2012

Mit gleich zwei Veröffentlichungen hat der in Tokio ansässige englische Produzent Submerse die Aufmerksamkeit der elektronischen Musikszene in diesem Sommer auf sich gezogen. Nach der zielstrebiger in Richtung der elektronischen Tanzmusik orientierten »They Always Come Back EP« folgt nun die flächige und verspielte »Tears EP« bei Project: Mooncircle, auf der er mit fließenden Melodien und gepitchten Gesangssamples zu überzeugen weiß. Dies funktioniert besonders gut in Verbindung mit der gebrochenen UK Garage-Drumstruktur, die die harmonischen Elemente auf »Kerosene« und »Meaningless Moments In Capsules« aufwirbelt. Während ersterer nach einer temporeichen Vorlage mit seiner Konzentration auf die knarzigen und verzerrten Percussions in der zweiten Hälfte überraschen kann, erforscht zweiterer mit seinem verstrickten Mittelteil und einem langen Ein- und Ausklang, der von einer knacksenden und rauschenden Vinyl-Struktur durchzogen ist,einen epischeren Aufbau. Dies kann den vorangegangenen Tracks »Cream Soda« und »It‘s Over, I Lost« nicht ganz so gut gelingen, da sie trotz ihrer vielstimmigen Gestaltung das Interesse nicht in der Form auf sich ziehen können. »Pressure« ist als einziger Titel stringent im 4/4-Takt gestaltet und wird damit zu einem schönen, aber auch zum spannungsärmsten Teil der EP. Das kann der namensgebende Abschluss »Tears« jedoch wieder ausbessern, indem er mit einem breit angelegten Burial-esquen Arrangement aus rhythmischen Spielereien und eingestreuten Stimmelementen die exotisch anmutende, positive Stimmung der Platte abschließt.

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Submerse
Tears EP
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