Review

The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble

The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble

Denovali • 2011

Es gibt heutzutage wenige elektronische Alben, welche die Jahre überdauern. Jason Kohnen, der hauptberuflich als Bong-Ra Trommelfelle malträtiert, und Gideon Kiers haben das klammheimlich mit einem Seitenprojekt geschafft. Mit ihrem siebenköpfigen The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble (TKDE) legten sie 2006 auf Planet µ ein Debüt vor, welches mittlerweile ein – wenn auch geheimer – Klassiker der Ehe zwischen Elektronik und Jazz ist. Ihr Geheimrezept ist dabei eigentlich ganz einfach: Sie denken in Bildern und nicht in musiktheoretischen Konzepten. Die Komposition wird wie eine Kamera gebraucht. Die digitalen Tools sind die Kamerafilter. Angelehnt an die surrealen Pappmaschee-Filme der Brüder Quay entstehen mittels fortschreitender Fokussierungswechsel aus den reduzierten Schablonen komplexe Verflechtungen. In jeder neuen Verschiebung finden sich versteckte Räume und ungeahnte Details. So beginnt »Pearls For Swine« exemplarisch mit filigranen Gitarrenanschlägen, die einladend die Post-Rock-Falle zuschnappen ließen, wäre da nicht ein verzerrter TripHop-Break, der durch Neufokussierung in Hardcore Techno und Breakcore-Gewitter umkippt. Der 16-minütige Epos March Of The Swine nimmt das vorangegangene Gitarrenthema ähnlich eines Reprise erneut auf, verwischt es jedoch in ein melodisches Rauschen mit einem hippeligen Jazz-Drum am anderen Ende, aus dessen Dunst wiederum glasklare Noten schwingen.
Das Label Denovali veröffentlicht dieses Meisterwerk nun erstmals limitiert auf teils farbigem 180 g Vinyl. Wird auch Zeit, ich hätte mir sonst ein Bootleg anfertigen lassen.

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