Review

Tomaga

Intimate Immensity

Hands In The Dark • 2021

Diese Review muss vom Ende her geschrieben werden. »Intimate Immensity« ist das letzte Album von <a href=”https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/4905/tomaga.”>Tomaga Tom Relleen, die eine Hälfte des Londoner Duos (neben Valentina Magaletti), verstarb 2020 nur 42-jährig an Krebs. Es ist also der Abschluss und zugleich Höhepunkt einer seit 2013 währenden, insgesamt etwa ein Dutzend Releases zählenden Entwicklung. In ihrem letzten Stück auf diesem bei Hands In The Dark veröffentlichtem Album, dem titelgebenden »Intimate Immensity«, kulminiert ganz am Ende noch einmal die gesamte Kraft und Schönheit ihrer Musik. Es fließt, es fliegt, es atmet, es lebt. Wir hören etwas, das wie ein Beginn klingt, und doch das Ende ist. Als Inspiration für das Album hat Tom Relleen das Buch »Poetik des Raumes« von Gaston Bachelard gedient. Ein Kapitel daraus, »Die innere Unermeßlichkeit« (engl. the intimate immensity) gab dem Album auch den Namen. Der französische Philosoph Michel Foucault schrieb über die Phänomenologie von Gaston Bachelard, dass sie uns gelehrt hätte, »dass wir nicht in einem homogenen und leeren Raum leben, sondern in einem Raum, der mit Qualitäten aufgeladen ist, der vielleicht auch von Phantasmen bevölkert ist.« Ein Satz, der auch über die Musik von Tomaga gesagt werden kann. Eine Musik, die sich in dein Inneres schleicht und dich erfüllt.