Review

Twit One

Teenwolf EP

Mutombo • 2022

Beats in High-Class: Der Kölner Produzent Twit One liefert mit seiner EP »Teenwolf« 14 Tracks mit einer Spielzeit von fast einer halben Stunde ab. Andere würde sowas als Album anpreisen und tatsächlich bekommt Twit One in diese EP eine wunderbare doppelte Ebene rein, dass sich diese Platte reichhaltig, kurzweilig und großartig anhört. »Luva« beginnt auf einer Gitarre, die ein wenig schmachten darf, bis die Orgel mit dem größeren Schmerz übernimmt. »Nesia« hingegen könnte genauso gut seinen Platz auf einem Album der japanischen Instrumental-Legende Nujabes finden, wenn alles in diesem entspannten Arrangement aus Versatzstücken von Jazz und Soul dahinfließt. (Auch wenn der Rhythmus, zugegeben, deutlich kantiger daherkommt.) Der Titeltrack selbst flirtet dank markanter Klaviermelodie und Werwolf-Samples mit der Nacht. Insgesamt einfach ein Soundtrack, um das Leben an sich vorbeiziehen zu lassen. Was bei all der Hektik der sonstigen modernen Musik guttut. Twit One besitzt zudem einen eigenen Stil, ein Gespür für Details wie die Glöckchen in »Domm«, was diese Tracks erst abrundet. (Oder das Klavier in »Chick«!) Bester Sound also, um die dunklen Wolken über dem Gemüt zu vertreiben und sich mal der Leichtigkeit des Seins hinzugeben.