Schon in den ersten Gitarrentönen dieses Albums klingt sie durch – die Aufbruchsstimmung, die im von Unabhängigkeitskämpfen geprägten Zimbabwe der 1970er-Jahre herrschte. Sie stammen von Thomas Mapfumo, einer der bedeutendsten musikalischen Stimmen dieser Zeit. Mapfumo saß wegen seiner politischen Haltung sowohl unter der weißen Minderheitsregierung Rhodesiens als auch später unter Robert Mugabe im Gefängnis – auch diesen kritisierte er offen. Wie vielerorts in Afrika südlich der Sahara entstand nach dem Ende der Kolonialzeit eine neue musikalische Sprache, die westliche Pop-Stile mit lokalen Rhythmen, Harmonien und Instrumenten verschmolz.
Zimbabwe brachte in dieser Phase zahlreiche Musiker:innen hervor, die auch international Anerkennung fanden: Neben Mapfumo etwa Stella Chiweshe, John Chibadura, die Four Brothers – von John Peel einst als beste Liveband der Welt bezeichnet – oder die Green Arrows. Roots Rocking Zimbabwe versammelt 25 teils rare Aufnahmen aus den 1970er- und 1980er-Jahren, die diese kreative Hochphase in ihrer stilistischen Vielfalt erfahrbar machen: vom rüden Garage Rock der Dagger Rock Band über Mapfumos Chimurenga-Sound, das funkige »Joburg Bound« von New Tutenkhamen bis zu Reggae und souligen Balladen wie »Shanga Yangu« der Harare Mambos.

Roots Rocking Zimbabwe - The Modern Sound Of