Whitney, das ist streng genommen ein Duo aus dem singenden Drummer Julien Ehrlich und dem ehemaligen Smith-Westerns-Gitarristen Max Kakacek – doch ohne den vollen Band-Sound sowie die Bläser- und Streicher-Arrangements wären schon die Songs ihres gefeierten Debüts »Light Upon The Lake« nur halb so mitreißend gewesen. Mit dem Nachfolger »Forever Turned Around« schlagen die beiden zusammen mit ihren Mitmusikern nun in genau dieselbe Kerbe und liefern mit den zehn neuen Songs sogar noch zarteren Soft-Rock und eine Spur pompöseren 70ies-Folk. Mit sanftem Falsett singt Ehrlich dazu – oftmals melancholisch – von den vielen Schattierungen von Beziehungen, ob (einschlafende) Liebe oder wichtige Freundschaften. Die Dramaturgie des Albums ist ebenfalls ähnlich zum Erstling; so ist wie »Red Moon« auf dem Debüt mit »Rhododendron« wieder ein Instrumental mit dabei. Obwohl die Zutaten also stimmen und z.B. bei »Used To Be Lonely« oder »Song For Ty« einige Chorus-Melodien das Zeug zu Ohrwürmer haben, kommt das neue Material leider nicht wirklich an die großen Songs wie »No Woman« oder »Golden Days« von 2016 heran. Irgendwie ist die Magie etwas verloren gegangen, was auch daran liegen könnte, dass die beiden es stellenweise etwas zu gut mit dem Einsatz von Bläsern und Streichern meinen: das Ergebnis klingt zu rundgelutscht, zu harmlos und handzahm. So ist »Forever Turned Around« einfach eine nette, sommerliche Pop-Platte geworden.
Forever Turned Around Black Vinyl Edition