Review

Jason Molina

Eight Gates

Secretly Canadian • 2020

2013 starb Jason Molina an Organversagen in Folge jahrelangen Alkoholmissbrauchs. Der in Loraine, Ohio geborene Musiker wurde nur 39 Jahre alt. Mit diesem Wissen klingt das nun posthum erschienene Album »Eight Gates« noch erschütternder. Jason Molina verbindet Country, Indie- und Folk-Rock zu minimalistischen Balladen, die dem Soundtrack von Jim Jarmuschs »Dead Man« gut gestanden hätten. Seine hohe Stimmlage unterstreicht den bedrückenden Ton der Musik. »If I had never believed / And let everything come into place / Would the stars be looking down / Would the stars be looking down on me«, singt Jason Molina in den gerade einmal zwölf Zeilen von »Shadow Answers The Wall«. Die neun Songs, die sich auf überschaubare 25 Minuten verteilen, vereinen Schwere und Schönheit. Durch die spärliche Instrumentierung wirken sie noch packender. Im Opener »Whisper Away« schwingen die Basssaiten dank eines E-Bows wie traurige Streicher. Dazu zupft der Musiker vorsichtig an seiner Gitarre. »Fire On The Rail« treibt es auf die Spitze und beginnt mit einem halbminütigen Acapella. Blecherne Drums bringen etwas Groove in die Musik. Von Schwung kann allerdings keine Rede sein. »Eight Gates« zeigt noch ein letztes Mal, was für eine unwiderstehlich schöne Traurigkeit in der Musik des Sängers von Songs: Ohia und Magnolia Electric Co. steckt.