Review

Yo La Tengo

Stuff Like That There

Matador • 2015

Sie haben es schon wieder getan! Nach »Fakebook« und »Fuckbook« (letzteres als Condo Fucks statt Yo La Tengo veröffentlicht) ist »Stuff Like That There« schon das dritte Album der Band aus Hoboken, New Jersey das hauptsächlich aus Coverversionen und Neuinterpretationen eigener Songs besteht (natürlich gab es da noch das reine Cover-Album »Yo La Tengo Is Murdering The Classics«). Immerhin sind die Indie-Veteranen-vor-dem-Herrn auch schon seit mehr als 30 Jahren (!) aktiv – und viel wichtiger, ihr Konzept geht nach wie vor auf. Verstärkt durch den Gitarristen Dave Schramm ist das Original-Line-Up von »Fakebook« versammelt und dieses feilt weiter an dem akustischen, zurückhaltenden Sound-Entwurf dieses Werks aus dem Jahre 1990. Abgesehen von The Cures »Friday I’m in Love« und »I’m So Lonesome I Could Cry« von Hank Williams sind die restlichen Covers eher unbekannt bis obskur (Great Plains, Special Pillow, Antietam), aber versammeln eben Country der 1940er Jahre, mit 60ies-Beat, New Wave aus den Achtzigern und Indie aus den Neunzigern. Dabei klingt nicht nur das Fremdmaterial, sondern auch das eigene (noch mehr) nach den typischen, zahmen Yo La Tengo. Gerade die von Georgia Hubley schmachtend vorgetragenen Stücke treffen voll ins Schwarze. So bleibt zwar »Stuff Like That There« wohl nur ein Zwischenschritt zum nächsten Album und somit ein Fan-Teaser – aber einer, der sich anzuhören lohnt.