Review

Me And My Drummer

Love Is A Fridge

Sinnbus • 2016

Schon mit ihrem 2012er Debüt »The Hawk, The Beak, The Prey« wussten Charlotte Brandi und Matze Pröllochs Kritiker und Fans gleichermaßen zu begeistern. Mit »Love Is A Fridge« wird sich das Duo den endgültigen Durchbruch kaum mehr nehmen lassen: Zu stark haben die Berliner mit ihrem Produzenten Olaf Opal ihren Sound weiterentwickelt, der im Zuge der selbstmitgestalteten Dream Pop-Renaissance den Zeitgeist treffen wird. Weniger schwermütig, aber immer noch melancholisch sind die Stücke. Die großen Themen werden immer noch behandelt, deren Ernsthaftigkeit versteckt sich jedoch hinter tanzbareren Sounds. Denn: Der anfänglichen Instrumentierung Synths / Keyboards / Drums wurde hier eine Gitarre zur Seite gestellt. Ist der Opener »Lancelot« noch ein geheimnisumschwirrender Eröffnungstrack, in dessen minimalistische Instrumentierung, die zerbrechlich klingenden Stimme von Charlotte Brandi geradezu eingewickelt scheint, entwickeln sich die darauffolgenden Stücke zu kleinen, sich verdichtenden Pop-Oden für Träumer und Tanzflächen. Im Mittelpunkt dabei immer der Gesang von Brandi, um den alles weitere behutsam gruppiert wurde. So entstehen große Popentwürfe wie »Petonville Road« oder »Blue Splinter View«, die einem klassischen Songkonzept folgen, genauso wie wie Fragmente erscheinende Tracks voller Ambient-Texturen-Synth-Sprenglern, aber eben auch Gitarren-Einsätzen. Und immer wieder diese Stimme. Nicht zuletzt an der Produktion merkt man, dass, das Album, von vorne bis hinten durchdacht ist. Statt die Songs mehr als Genre-typisch zu beladen, kitzelt Opal durch seine klare Produktion das letzte Prozent aus dem Duo heraus. Me And My Drummer dürften sich mit »Love Is A Fridge« für die vierjährige Arbeit selbst belohnt haben – und werden sich später an diesem Album messen lassen müssen.