Yannick Ilunga lässt als Petite Noir nur ein halbes Jahr nach der »King Of Anxiety EP« sein heiß antizipiertes Debütalbum folgen. Darauf präsentiert Petite Noir seinen wahrlich kosmopolitischen Hybrid-Pop, der zwar durch und durch nach westlicher Musiktradition klingt, aber weder seine kongolesischen und angolanischen Wurzeln noch sein neues Zuhause Kapstadt leugnet. Vor allem in den Afro-Beat-Rhythmen und der ein oder anderen westafrikanisch-inspirierten Synth-Melodie oder Gitarren-Linie blitzt seine Heimat auf, ansonsten dominiert melancholisch-romantischer 80ies-Wave den Großteil der Songs. Das wiederum passt bestens zu Ilungas sehr präsenter Stimme, die im Falsett an Kele Okereke und beim Croonen an einen jungen Dave Gahan erinnert. Mit langen Steigerungen und Songaufbauten, opulenter Instrumentierung und hochemotional vorgetragenen Texten gelingt Petite Noir, was das Cover-Artwork bereits verbildlicht: es stellt sich eine Art Schwebezustand ein, der einerseits seltsam ortsungebunden ist – der Sound von Petite Noir könnte nicht weiter von gängigen Klischees von afrikanischer »World Music« entfernt sein. Andererseits fühlt man sich durch »La Vie Est Belle/Life Is Beautiful« federleicht und wie in Watte gepackt. So ist das Leben natürlich schön!

La Vie Est Belle / Life Is Beautiful